Habeck: "Wir müssen jetzt einen Tick mehr riskieren"
Einen Monat vor der Bundestagswahl kündigen die Grünen eine offensivere Wahlkampfstrategie an, um doch noch in der Regierung zu bleiben. "Wir müssen jetzt einen Tick mehr riskieren", sagte Kanzlerkandidat Robert Habeck der "Süddeutschen Zeitung".
Zwar haben die Grünen seit dem Ampel-Aus einige Prozentpunkte zugelegt,
liegen in den aktuellen Umfragen aber noch immer deutlich hinter der SPD
von Kanzler Olaf Scholz. Schon rechnerisch ist damit fraglich, ob es
für eine Koalition mit der weit enteilten Union von Friedrich Merz
reicht. Dies wäre nach aktuellem Stand die einzige realistische
Machtoption.
Die Grünen hoffen laut Habeck dennoch weiter auf
eine Regierungsbeteiligung nach der Wahl am 23. Februar. "Ich will die
Grünen nicht in die Opposition führen, um dann bei der nächsten Wahl mit
25 Prozent angreifen zu können", sagte der Vizekanzler weiter. "Playing
to win, not to lose - darum geht es mir."
Der Wahlkampf der
Grünen war in den vergangenen Tagen von einer mutmaßlichen Intrige im
Berliner Landesverband überschattet worden. Zudem hatte Habeck mit einem
unausgereiften Vorschlag, Sozialbeiträge auf Kapitalerträge zu erheben,
Kritik auf sich gezogen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur