Wagenknecht und Weidel zeigen in TV-Duell viele Gemeinsamkeiten
Archivmeldung vom 10.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBSW-Chefin Sahra Wagenknecht und AfD-Chefin Alice Weidel haben sich am Mittwoch beim Sender "Welt TV" ein Duell geliefert - und dabei viele Gemeinsamkeiten offenbart.
Die beiden lagen etwa beim Thema Israel nicht besonders weit
auseinander: Wagenknecht zeigte sich sehr kritisch gegenüber dem Handeln
der Netanjahu-Regierung. "Es sind immer Kriege, die Islamisten oder
Terroristen hervorbringen", sagte sie. Dabei entstehe ein enormer Hass,
der Hamas oder Hisbollah neue Rekruten zutreibe. "Sie können die Köpfe
töten, das tut Israel, ja dann wächst die nächste Generation nach",
warnte die BSW-Gründerin. Es brauche Verhandlungen. Deutschland müsse
ein Waffen-Embargo verhängen.
Weidel wies zwar darauf hin, dass
Israel "ein Recht auf Selbstverteidigung" habe. Sie wolle aber auch
keine Waffen an das Land liefern. Andere Länder sollten das tun, wenn
sie wollten, aber "Deutschland ist überhaupt nicht in der Lage Waffen zu
liefern", so die AfD-Chefin. Sie begründete dies damit, dass der Bund
selbst gar nicht genug ausgestattet sei. Sie sprach sich ebenfalls für
einen "Verhandlungsfrieden" aus.
Auch bezüglich des
Ukraine-Krieges drängten beide auf den Verhandlungsweg. Ein Sieg der
Ukraine sei "unrealistisch", sagte Wagenknecht. Der Konflikt sei zudem
durch die Nato-Osterweiterung provoziert worden.
Weidel sprach
sich ebenfalls gegen "eine Schwarz-Weiß-Malerei" bezüglich Russlands
aus. Der russische Angriff sei zwar "völkerrechtswidrig", doch die
Bedrohung durch die Nato habe Russland auch unter Druck gesetzt.
Bei
der Bundesfinanzierung sprach sich Wagenknecht jedoch gegen die
Schuldenbremse "für Investitionen" aus und plädierte dafür, Kredite
aufzunehmen. Die Infrastruktur sei dringend investitionsbedürftig. "Wir
machen unsere Zukunft kaputt, wenn wir weiter so auf Verschleiß fahren."
Weidel
legte den Fokus dagegen auf Einsparungen bei Sozialausgaben wie dem
Bürgergeld und pochte auf die Schuldenbremse. Man müsse stattdessen
"unsinnige Ausgaben" vermeiden. "Wir sagen ganz klar, dass Bürgergeld
nicht an ausländische Staatsbürger ausgezahlt werden darf. Das ist ein
riesiger Milliarden-Kostenblock", so Weidel.
Wagenknecht hielt
dem entgegen, dass Kürzungen im sozialen Bereich längst nicht ausreichen
würden, um hunderte Milliarden Euro Investitionsbedarf zu decken.
"Jedes seriöse Unternehmen finanziert seine Investitionen mit Krediten
und das kann auch der Staat", so die ehemalige Linken-Politikerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur