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Ausbau des Corona-Abwassermonitorings kommt schleppend voran

Archivmeldung vom 24.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Sanitär & Toilette (Symbolbild)
Sanitär & Toilette (Symbolbild)

Foto: Wdwdbot
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angekündigte Ausbau des Corona-Abwassermonitorings verläuft bisher nur sehr schleppend. In einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linke-Fraktion, über die die "Welt" berichtet, werden 105 Standorte in Deutschland aufgelistet, die systematisch die Coronaviruslast im Abwasser messen.

Dabei handelt es sich um 20 Klärwerke, die durch die Europäische Union gefördert werden, 24, die vom Bundesforschungsministerium finanziert werden und 61 Standorte, die von den Bundesländern bezahlt werden. Allerdings werden die erhobenen Daten bisher nur in sehr geringem Umfang auch ausgewertet und veröffentlicht. So werden in dem Pandemieradar des Robert-Koch-Instituts maximal 22 Standorte ausgewiesen, im Wochenbericht der Behörde sind es höchstens 25. Dies ist den jeweiligen Internetseiten zu entnehmen.

"Dass von über 100 Klärwerken in Deutschland nur weniger als ein Viertel vom Bund ausgewertet wird, ist eine erbärmliche Zwischenbilanz für Minister Lauterbach", kritisierte Kathrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag. Statt unter Hochdruck ein Frühwarnsystem aufzusetzen, würden die Daten vieler Kommunen schlicht liegen gelassen werden. "Die Bundesregierung hatte zwei Jahre Zeit, eine geeignete Infrastruktur für die Übermittlung und Auswertung der Daten aufzubauen."

Es sei "inakzeptabel", dass sie nicht in der Lage sei, das Land bestmöglich auf den dritten Pandemiewinter vorzubereiten. "Im Pandemieradar werden Daten von Standorten berücksichtigt, die auf einer einheitlichen Vorgehensweise in Bezug auf verschiedene fachtechnische Anforderungen basieren", heißt es von einer RKI-Sprecherin. "Diese werden noch nicht von allen Standorten erfüllt." Das Umweltbundesamt, das die Daten von den Bundesländern bekommt und nach Prüfung ans RKI weitergibt, teilte auf Anfrage mit: "Es gibt keine Herausforderungen bei der Datenübermittlung." Die Daten weiterer Standorte würden derzeit kontinuierlich in das Pandemieradar implementiert.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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