Althaus unterstützte Magna schon während seiner Amtszeit als Ministerpräsident
Archivmeldung vom 29.01.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittThüringens ehemaliger Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) hat an seiner Sympathie für den Autozulieferer Magna schon während seiner Amtszeit keinen Zweifel gelassen und ihm im Wettstreit mit anderen Investoren um die Übernahme von Opel stets den Vorzug gegeben.
Dies geht nach einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe) aus seiner Internetseite hervor. Dort setzte Althaus eine ganze Reihe einschlägiger Twitter-Meldungen ab. Am 10. September schrieb er: "Opel-Verkauf an Magna. Erfolgreicher Einsatz für Eisenach, gute Zukunft für Mitarbeiter und Zulieferer. Dank allen Unterstützern." Am 27. August: "Klare Perspektive: Mein Einsatz für Opel Eisenach und Magna. Aber alle Unternehmen in TH können sich auf meine Unterstützung verlassen!" Am 17. Juli:
"Klaren Kurs bei Opel halten. Magna hat überzeugendes Konzept für Übernahme vorgelegt. Neue Investorenideen nicht überzeugend." Am 2. Juni: "Gutes, offenes Gespräch bei Opel Eisenach. Magna bedeutet Sicherheit und Ausbauperspektive." Am 30. Mai: "Endlich! Rettungskonzept für Opel steht. Magna steigt ein. Gute Nachricht für Eisenach. Der Standort erhält eine erweiterte Perspektive." Am 22. Mai: "Nach Opel-Spitzengespräch: Mit Magna wird jetzt verhandelt, bisher überzeugendes Konzept." Den Vorwurf, seine neue Tätigkeit bei dem Konzern, sei eine Belohnung für die Unterstützung, weist Althaus zurück.
Althaus: Keine Rückkehr in die Politik
Thüringens ehemaliger Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) rechnet angesichts seines Wechsels zu Magna nicht mit einer späteren Rückkehr in die Politik. "Im Moment sehe ich das nicht", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). "Ich gehe jetzt den Weg mit Magna. Ich sehe im Moment keine anderen Perspektiven. Das ist ein neuer Lebensabschnitt mit einem neuen Aufgabenfeld." Ein Wechsel in die Bundespolitik sei nicht ernsthaft in Betracht gekommen, erklärte Althaus weiter: "Ich habe mit der (CDU-Bundesvorsitzenden (Angela Merkel) intensiv gesprochen. Aber ein Wechsel in die Bundespolitik war nicht vorstellbar. Deshalb ist der Umstieg in die Wirtschaft eine tolle Chance. Ich bin dankbar, dass ich das mit ganzer Kraft machen kann."
Sein neuer Job lasse sich "mit einer aktiven Politik im Landtag nicht vereinbaren", betonte der CDU-Politiker. "Ich muss meine Kräfte konzentrieren." Althaus zufolge hat sich der Wechsel nach seinem Rückzug vom Amt des Ministerpräsidenten in den Monaten Oktober und November "angebahnt". Die Zeit seit der Wende 1990 sei im Übrigen "eine tolle Zeit" gewesen, "die ich mitgestalten durfte", betonte er. "Was wir geschaffen haben, kann sich sehen lassen. Das bleibt." Den Vorwurf des Thüringer Linksfraktionschefs Bodo Ramelow, die neue Aufgabe bei Magna sei Lohn für die Subventionen, die das Unternehmen unter Althaus' Ägide bekommen habe, wies dieser zurück: "Ich teile weder die politischen Vorstellungen von Herrn Ramelow noch seine abstrusen Bemerkungen zu meinem Wechsel zu Magna", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". "Magna möchte die Durchlässigkeit von Politik und Wirtschaft. Deswegen ist Magna auf mich zugegangen. Ich finde das eine ganz normale und richtige Entwicklung."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger / Mitteldeutsche Zeitung