BND im Irak - Aufklärungsversuche im PKG sind gescheitert
Archivmeldung vom 27.02.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZu den aktuellen Entwicklungen in der CIA-BND-Affäre erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE., Oskar Lafontaine:
Der Bericht der New York Times, wonach der BND den USA Saddams
Verteidigungspläne vor Beginn des Irak-Krieges übergeben habe, ist
ein weiterer Beleg dafür, dass die Bundesregierung wichtige
Informationen der Öffentlichkeit und dem Parlament vorenthält. Die
Bundesregierung muss endlich umgehend und umfassend über die
Aktivitäten des BND im Irak aufklären. Das Pokern ist vorbei. Die
Karten gehören auf den Tisch. Was die New York Times schreibt, ist
von solcher Tragweite und Brisanz, dass alle Aufklärungsversuche vor
dem Parlamentarischen Kontrollgremium als gescheitert anzusehen sind.
Die bisherigen Darstellungen der Bundesregierung sind so
widersprüchlich und enthielten im Verlaufe der Affäre so viele
Ungereimtheiten und Falschdarstellungen, dass auch die FDP nun zu dem
Schluss kommen müsste, dass ohne einen Untersuchungsausschuss
öffentliche Aufklärung nicht möglich ist.
Ich schlage vor, dass sich die Fachleute der Oppositionsfraktionen
schnellstmöglich auf einen Auftrag für einen Untersuchungsausschuss
verständigen, so dass die Fraktionen in der nächsten Woche nicht
abstrakt, sondern konkret über dessen Einsetzung entscheiden können.
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.