FDP fordert Registrierung von Flüchtlingen in EU-Ankunftsstaaten
Archivmeldung vom 11.09.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićAngesichts der Pläne der Bundesregierung für beschleunigte Dublin-Verfahren hat der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion im Bundestag, Stephan Thomae, von EU-Ländern wie Italien verstärkte Anstrengungen bei der Registrierung ankommender Flüchtlinge verlangt.
Flüchtlinge könnten sich "nicht einfach aussuchen, wo sie ihren
Asylantrag stellen, sondern müssen das im Ersteintrittsland tun", sagte
Thomae dem "Tagesspiegel". "Die Ersteintrittsländer müssen aber auch
dafür sorgen, dass alle Flüchtlinge registriert werden und einen
Asylantrag stellen", fügte der FDP-Politiker hinzu. Asylbewerber, die
entgegen der Regeln des Dublin-Systems "einfach quer durch Europa
reisen", müssten nach seinen Worten von dem zuständigen Land
zurückgenommen werden. "Das gilt auch für Italien", so Thomae.
Innenministerin
Nancy Faeser (SPD) plant beschleunigte Verfahren zur Rückführung von
Asylbewerbern, die sich zuvor schon in einem anderen EU-Staat
aufgehalten haben. Dies gilt insbesondere für Migranten, für welche die
EU-Datenbank Eurodac einen Treffer aufweist. Allerdings verläuft die
Registrierung der Flüchtlinge über Eurodac in den EU-Ankunftsländern
nicht lückenlos.
Nach Angaben des Bundesamtes für Migration und
Flüchtlinge (Bamf) wurden zwischen Januar und August dieses Jahres bei
den 116.700 Personen ab 14 Jahren, die hierzulande einen Erstantrag auf
Asyl stellten, etwa 55.000 Eurodac-Treffer anderer EU-Mitgliedstaaten
verzeichnet. Das heißt, dass nur etwa 47 Prozent der betreffenden
Erstantragsteller einen Eurodac-Treffer aufwiesen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur