Designierter IG Metall-Chef Wetzel erwartet Nein der SPD-Basis zur großen Koalition
Archivmeldung vom 18.11.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer designierte Vorsitzende der IG Metall, Detlef Wetzel, glaubt derzeit nicht an eine Zustimmung der SPD-Mitgliedschaft zu einer Koalition mit der Union. "Wenn die SPD nicht noch etwas ganz Gravierendes in die Scheuer fahren kann im Sinne eines Politikwechsels, dann sehe ich keine großen Chancen für einen positiven Mitgliederentscheid", sagte Wetzel am Montagabend in der SWR-Talkshow "2+Leif". Wetzel, der derzeit Zweiter Vorsitzender der IG Metall ist, soll am Montag zum neuen Vorsitzenden gewählt werden.
Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), Michael Hüther, rechnet damit, dass der Mitgliederentscheid "ziemlich knapp" ausgehen werde. "Es wird keine große Mehrheit geben", prognostizierte Hüther im SWR. "Das wird dazu führen, dass diese Regierung nicht besonders stabil ist."
Die Einführung eines Mindestlohns erst 2016, wie die Union es anstrebt, lehnte Wetzel als "nicht akzeptabel" ab. Ein einheitlicher Mindestlohn von 8,50 Euro in Ost und West müsse "möglichst schnell kommen". Der Gewerkschafter, der seit 1969 SPD-Mitglied ist, konstatierte, es gebe in Deutschland ein "Geschäftsmodell, das darauf baut, dass sich Löhne und Arbeitsbedingungen immer weiter verschlechtern". Der Mindestlohn solle "die Spirale nach unten beenden".
Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)