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Staatliches Siegel für fair produzierte Kleidung soll 2019 kommen

Archivmeldung vom 24.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: lichtkunst.73 / pixelio.de
Bild: lichtkunst.73 / pixelio.de

Aus Anlass des fünften Jahrestags des Einsturzes der Rana-Plaza-Textilfabrik in Bangladesch hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) für das kommende Jahr die Einführung eines staatlichen Siegels für fair produzierte Kleidung angekündigt. Müller sagte der "Frankfurter Rundschau", die Kennzeichnung mit dem Namen "Grüner Knopf" werde das erste staatliche Siegel dieser Art sein. "Wer Kleidung mit dem Grünen Knopf kauft, kann sich zu 100 Prozent sicher sein, dass sie fair und nachhaltig produziert wurde", sagte Müller.

Das garantiere das Ministerium. Müller kündigte an, dass nur Hersteller, die dem deutschen Textilbündnis angehören und sich dessen Regeln unterwerfen, dieses Siegel nutzen dürfen. "Die Verbraucher legen immer stärker darauf Wert, dass ihre Kleidung unter menschenwürdigen Bedingungen produziert wurde", sagte der CSU-Politiker. "Faire Kleidung wird den Bio-Boom noch überholen, da bin ich ganz sicher. Fair ist schick", ergänzte er. Die Hersteller könnten es sich daher gar nicht leisten, Produkte ohne Grünen Knopf anzubieten, sagte der Minister voraus. Müller kündigte zudem an, sich auf EU-Ebene für eine gesetzliche Regelung einzusetzen, um die Unternehmen zur Einhaltung fairer Produktionsbedingungen in der gesamten Lieferkette zu verpflichten.

"Allerdings dauert das Jahre und wegen der unterschiedlichsten Interessen in Brüssel werden wir eine Verordnung bekommen, die nicht so gut ist wie unser Bündnis", sagte er. Daher sei man gut beraten gewesen, erst einmal auf Freiwilligkeit zu setzen. Auch national schloss er gesetzliche Verpflichtungen nicht aus. Im Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte sei festgelegt, dass es zu gesetzlichen Maßnahmen in den verschiedenen Branchen kommen müsse, wenn Freiwilligkeit nicht zum Ziel führe. "Sie können sicher sein, dass wir uns das sehr genau anschauen werden", sagte der Minister dem Blatt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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