Giffey sieht Verbesserungsbedarf bei Gleichstellung in Ministerien
Archivmeldung vom 26.04.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttBundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD) ist unzufrieden mit der Gleichstellung von Frauen in den Bundesministerien. "In einigen Ministerien gibt es durchaus Verbesserungsbedarf", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). "Dass es Häuser gibt, in denen in den obersten Führungsetagen nur Männer sitzen, halte ich für nicht mehr zeitgemäß."
Giffey hat die Ministerkollegen bereits an eine entsprechende Koalitionsvereinbarung erinnert: "Mein allererster Brief, den ich als Ministerin geschrieben habe, ging an meine Kabinettskollegen. Es ging genau um dieses Thema. Meine Bitte: Denken Sie daran, dass wir uns etwas vorgenommen haben. 50 Prozent Frauen in Führungspositionen im Bund das ist das Ziel bis 2025." Zuvor hatte bereits Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) mehr Konsequenz von ihren Kabinettskollegen gefordert. "Was von den Unternehmen erwartet wird, muss auch für einen selbst Maßstab sein", sagte die SPD-Politikerin den Funke-Zeitungen. "Das gilt aus meiner Sicht vor allem auch für die Besetzung von Führungspositionen in den Bundesministerien."
Im Koalitionsvertrag sei mehr Gleichstellung im öffentlichen Dienst vereinbart. Dazu gehöre, dass Leitungsfunktionen zur Hälfte mit Frauen und Männern besetzt werden sollen. "Damit müssen wir heute anfangen", forderte Barley. Sie habe kein Verständnis dafür, wenn in einem Betrieb oder in einer Behörde Frauen systematisch von Führungspositionen ausgeschlossen würden. Die Gleichstellungsbeauftragten der obersten Bundesbehörden hatten sich mit einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gewandt. Sie baten die Kanzlerin, sich dafür einzusetzen, dass mehr Führungspositionen in Ministerien mit Frauen besetzt werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur