Umfrage: Große Mehrheit der Deutschen hat keine Angst vor Corona-Ansteckung
Archivmeldung vom 21.08.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttMit dem erneuten Anstieg der positiven Corona-PCR-Tests wächst die Angst vor einer Ansteckung geringfügig. Aktuell äußern 34 Prozent sehr große bzw. große Sorgen (+6 Prozent), dass sie sich selbst oder Familienmitglieder mit dem Virus infizieren könnten. Zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten machen sich aktuell geringe oder gar keine Sorgen.
Familienfeiern: Knappe Mehrheit für Beschränkung der Gästezahl
Um die Corona-Pandemie einzudämmen, sind sechs von zehn Deutschen (60 Prozent) dafür, die Anzahl der Gäste bei privaten Feiern wieder stärker als bisher zu beschränken. 37 Prozent sehen dafür keinen Bedarf. 3 Prozent machen keine Angaben. Insbesondere ältere Bundesbürger über 65 Jahre sprechen sich für eine stärkere Beschränkung aus (73:24 Prozent), jüngere unter 40 Jahren sind dagegen uneins (49:48 Prozent).
Olaf Scholz
Für 44 Prozent ein guter SPD-Kanzlerkandidat
Seit vergangenem Montag steht fest: Die SPD will mit Olaf Scholz an
der Spitze bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr antreten. Für 44
Prozent der Wahlberechtigten ist das eine positive Entscheidung, sie
halten Olaf Scholz für einen guten SPD-Kanzlerkandidaten. 30 Prozent
sind anderer Meinung.
26 Prozent können Scholz nicht beurteilen, kennen ihn nicht oder
machen keine Angaben.
Im eigenen Lager sind drei Viertel (75 Prozent) von ihm überzeugt und
auch unter den Anhängern von Grünen (53 Prozent) und CDU/CSU (52
Prozent) überwiegt das positive Urteil. Die Anhänger von FDP (48
Prozent) und Linken (37 Prozent) sind in der Frage uneins, die
AfD-Anhänger (23 Prozent) gehen mehrheitlich auf Distanz zum neu
ernannten SPD-Kanzlerkandidaten.
Olaf Scholz erreicht mit diesen Werten nicht den Zuspruch seiner
beiden Vorgänger zum Zeitpunkt ihrer Nominierung. Vom
Kanzlerkandidaten Martin Schulz waren im Januar 2017 fast zwei
Drittel (64 Prozent) der Wahlberechtigten überzeugt. Peer Steinbrück
erreiche im Herbst 2012 mit 58 Prozent ebenfalls einen höheren
Zuspruch.
Sonntagsfrage
Leichter Zuwachs bei SPD und Linke
Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union aus CDU und CSU
auf 37 Prozent der Wählerstimmen. Die Grünen wären mit 17 Prozent
zweitstärkste Kraft. Für die SPD würden sich 16 Prozent entscheiden,
für die AfD 10 Prozent. Die Linke käme auf 8 Prozent der Stimmen, die
FDP auf 6 Prozent. Insgesamt käme die Regierungskoalition aus Union
und SPD auf 53 Prozent der Stimmen.
Im Vergleich zum DeutschlandTrend vom 6. August 2020 gewinnen SPD und
Linke jeweils einen Prozentpunkt. Union, AfD und Grüne verlieren
jeweils einen Prozentpunkt. Der Stimmenanteil für die FDP bleibt
unverändert.
Datenbasis: Der DeutschlandTrend ist eine Umfrage von infratest dimap im Auftrag
des ARD Morgenmagazins. Befragt wurden am 18. und 19. August 1.065
Wahlberechtigte in Deutschland.
Die Fehlertoleranz liegt bei 1,4 (bei einem Anteilswert von 5
Prozent) bis 3,1 (bei einem Anteilswert von 50 Prozent)
Prozentpunkten. Die vollständige Untersuchung kann telefonisch unter
0172 - 24 39 200 (Agentur Ulrike Boldt) angefordert werden.
Die Ergebnisse werden im ARD-Morgenmagazin am Freitag, 21. August
2020, veröffentlicht.
Die Fragen im Wortlaut:
1. Wie groß ist Ihre Sorge, dass Sie selbst oder Mitglieder
Ihrer Familie sich mit dem Corona-Virus anstecken?
2. In den letzten Wochen ist die Zahl der Neuinfektionen mit
dem Corona-Virus in Deutschland wieder gestiegen. Ein
Vorschlag zur Eindämmung des Corona-Virus betrifft die
Beschränkung der Gästezahl bei privaten Feiern. Sollte die
Gästezahl bei privaten Feiern wieder stärker als bisher
beschränkt werden oder nicht?
3. Die SPD hat sich bereits auf Olaf Scholz als
Kanzlerkandidaten zur Bundestagswahl festgelegt. Was meinen
Sie: Ist Olaf Scholz ein guter Kanzlerkandidat oder kein
guter Kanzlerkandidat für die SPD?
4. Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag
Bundestagswahl wäre?
Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)