Sachsen-Anhalt: Sprunghafter Anstieg der Kitakosten
Archivmeldung vom 05.09.2017
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Freigeschaltet durch André OttIn Sachsen-Anhalt sind die Kosten für die Kinderbetreuung sprunghaft angestiegen. Schlug eine Betreuungsstunde im Jahr 2012 noch im Schnitt mit 24,81 Euro zu Buche, waren es im vergangenen Jahr 28,11 Euro. Die drastischen Kostensteigerungen bei der Kinderbetreuung werden nicht durch das 2013 in Kraft getretene Kinderförderungsgesetz (Kifög) verursacht.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Zentrums für Sozialforschung Halle (ZSH), das der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Dienstagsausgabe) vorliegt. Auftraggeberin war Landessozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD). Als Kostentreiber listet das 370 Seiten starke Papier mehrere Faktoren auf. Die Zahl der betreuten Kinder sei gestiegen, vor allem im Schulhort. Eltern ließen ihre Kinder zugleich länger betreuen: In der Krippe stieg die durchschnittliche Betreuungszeit auf 8,4 Stunden, im Kindergarten auf 8,6 Stunden.
Deutlich gewachsen seien auch die Gehälter der Erzieherinnen. Insgesamt stiegen die Kosten für Hort und Kindergarten um 14 Prozent, für die Kita sogar um 33 Prozent. Für Sozialministerin Grimm-Benne belegt das Papier, dass die derzeitigen Ausgaben unvermeidlich seien. "Das sind eben die Kosten für Qualität", sagte sie der Zeitung. "Soll man jetzt die Öffnungszeiten kürzen? Oder den Betreuungsschlüssel verschlechtern? Das kann niemand ernsthaft wollen. Ein Aufschrei wäre mehr als berechtigt." Keinen Spielraum sieht die Ministerin auch bei den Gehältern. "Wir brauchen solide Gehälter, sonst verlieren wir die guten Leute", sagte Grimm-Benne.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)