Grünen-Chefin: Konjunkturpaket hat "soziale Schieflage"
Archivmeldung vom 08.06.2020
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Freigeschaltet durch André OttGrünen-Chefin Annalena Baerbock hält das Konjunkturpaket der Bundesregierung für nicht ausreichend. Das Paket habe "eine soziale Schieflage", sagte Baerbock der "Welt am Sonntag". Für die Ärmsten in der Gesellschaft bleibe "quasi nichts" von den 130 Milliarden Euro. "Die Hartz-IV-Sätze müssten wirklich steigen."
Solo-Selbständige - wie zum Beispiel die Tontechnikerin oder der Musiker - blieben zudem außen vor. Dabei seien vielen die Einkommen zum Leben von einem Tag auf den andere weggebrochen. "Sie bräuchten eine Art Kurzarbeitergeld, um über die Krise zu kommen." Auch hält sie den in dem Konjunkturpaket beschlossenen Kinderbonus für nicht ausreichend.
"Er ist kein Ersatz für eine gute, verlässliche Kinderbetreuung, gemeinsames Lernen und holt Kinder nicht aus der Armut. Dafür bräuchte es eine Kindergrundsicherung, die allen Kindern gibt, was sie zum Leben brauchen." Solange die Schulen und Kitas noch nicht wieder voll geöffnet seien, "wäre ein Corona-Elterngeld nötig". Sonst zerrieben sich Mütter und Väter zwischen Betreuung und Homeoffice. "Und das vielleicht noch mit der Angst im Nacken, gekündigt zu werden", sagte Baerbock.
Quelle: dts Nachrichtenagentur