FDP kritisiert Idee zu Verfassungsänderung mit altem Bundestag
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Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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Der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr hat die Überlegungen kritisiert, vor dem Zusammentreten des neu gewählten Bundestages noch mit den alten Mehrheiten die Verfassung zu ändern. "Das Grundgesetz ändert man nicht einfach so aus Angst vor neuen Mehrheiten", sagte er der "Welt".
"Ich kann mir keine Grundgesetzänderung zwischen Tür und Angel
vorstellen, die wir jetzt, nachdem der Wähler gesprochen hat, vor der
Konstituierung des neuen Bundestages mal eben so durchwinken sollten."
Er halte es für obskur, jetzt schnell noch einmal an das Grundgesetz
ranzugehen, sagte Dürr.
Sein Eindruck sei, dass es statt um die
Bundeswehr darum gehe, sich zusätzliche Spielräume im Haushalt zu
verschaffen, um eine neue Koalition zusammenzuhalten. "Es geht darum,
dass eine Koalition aus CDU/CSU und SPD mehr Geld zum Ausgeben hat", so
Dürr.
Die Bildung des ersten Sondervermögens vor drei Jahren sei
eine Notmaßnahme gewesen, weil eine Vorgängerregierung das Geld an
anderer Stelle mit vollen Händen für alles ausgegeben habe, nur nicht
für die Bundeswehr. "Wenn man das nun dauerhaft über immer neue Schulden
machen will, heißt das nichts anderes, als dass man die Schuldenbremse
abschafft", sagte der FDP-Politiker. Dass Friedrich Merz für diesen
Schritt nach Schließen der Wahllokale nicht einmal 20 Stunden gebraucht
habe, spreche Bände.
Es gebe keine Zweifel daran, dass die
Bundeswehr besser finanziert und ausgestattet werden müsse. "Aber nur
weil man den Bundeshaushalt, der zu einem großen Teil aus Sozialausgaben
besteht, nicht umbauen will, kann man nicht den einfachen Weg immer
neuer zusätzlicher Schulden gehen", sagte Dürr. Das vorhandene
Sondervermögen sichere eine Finanzierung bis 2028. "Herr Merz hat als
Oppositionsführer selbst gesagt, dass die Bundeswehr danach aus dem
Kernhaushalt finanziert werden muss", sagte Dürr auf den Einwand, dass
sich die Sicherheitslage Europa spätestens mit der Sicherheitskonferenz
in München verändert habe.
Quelle: dts Nachrichtenagentur