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Bericht: Seehofer drohte Söder mit Abrechnung

Archivmeldung vom 20.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Markus Söder mit Horst Seehofer (2015)
Markus Söder mit Horst Seehofer (2015)

Von Freud - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=40939535

CSU-Chef Horst Seehofer hat dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder offenbar mit einer Abrechnung gedroht. Das berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Bei der Sitzung der CSU-Landesgruppe am Dienstag sagte Seehofer demnach, er sei gern zu einer Analyse des schlechten Ergebnisses bei der Landtagswahl in Bayern bereit, aber "dann brauchen wir eine Analyse in vollem Umfang. Dann müssen wir über alles reden".

Was der Parteichef damit meint, hatte er laut "Spiegel" zuvor bereits im kleinen Kreis klargemacht: Nach dem Sturz Edmund Stoibers im Jahr 2007 habe die CSU bei der darauffolgenden Landtagswahl 17 Prozent der Stimmen verloren. Nachdem Söder ihn, Seehofer, aus dem Amt gedrängt habe, seien es nun zehn Prozent. "Revolutionen kosten Stimmen", sagte der CSU-Chef nach Angaben von Gesprächspartnern. Seehofers Gegner bringen den Vorsitzenden der EVP-Fraktion im EU-Parlament, Manfred Weber, als möglichen Nachfolger im Amt des Parteichefs in Stellung.

So sagte die langjährige Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Weber habe ihre Unterstützung. Auch der CSU-Ehrenvorsitzende Theo Waigel drängt Weber anzutreten. Dieser lässt Interesse am Parteivorsitz erkennen, will aber gleichzeitig in Brüssel bleiben. Auch auf eine Kandidatur als Spitzenkandidat bei der Europawahl will Weber nicht verzichten. Das stellt auch deshalb seine Anhänger in der CSU vor ein Dilemma, weil der EVP-Spitzenkandidat den Anspruch erhebt, nächster EU-Kommissionspräsident zu werden. Das Amt würde sich mit dem des CSU-Vorsitzenden kaum vereinbaren lassen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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