CDU will Nationalen Sicherheitsberater einführen
Der Innenminister von Sachsen, Armin Schuster (CDU), fordert eine Stärkung der Sicherheitsarchitektur in Deutschland. "Angesichts der anhaltenden und multiplen Sicherheitslagen im Inneren wie im Äußeren ist ein Dreiklang aus Nationalem Sicherheitsrat, nationaler Sicherheitsstrategie und einem Nationalen Sicherheitsberater im Kanzleramt jetzt das Gebot der Stunde", sagte Schuster der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Sicherheitsfragen, ob in der inneren und äußeren Sicherheit, im
Zivilschutz oder gesundheitlichen Bevölkerungsschutz seien zunehmend
ressortübergreifend und dringender denn je, sagte Schuster. Im
Zivilschutz, mit dem sich die Innenministerkonferenz auf ihrer Sitzung
in Rheinsberg in Brandenburg beschäftigt, stehe Deutschland noch ganz am
Anfang, so der CDU-Politiker.
Es sei nicht akzeptabel, dass der
Bund zum Aufbau von Bunkern und Infrastruktur auf die finanzielle Hilfe
der Länder zähle, sagte Schuster. Das Grundgesetz sehe eine klare
Arbeitsteilung vor: Für den Kriegsfall, also den Zivilschutz, sei der
Bund zuständig, für den Katastrophenschutz seien die Länder
verantwortlich.
Geschehen ist nach Ansicht von Schuster auf
Bundesebene bislang aber zu wenig. Es gehe dabei nicht nur um
Schutzräume, sondern auch um Fahrzeuge, Flugzeuge, Warntechnik oder etwa
Trinkwassernotversorgung. Es fehle dafür im Bundeshaushalt das Geld für
den Etat der Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD).
Der
CDU-Politiker warf der Bundesregierung auch Untätigkeit in anderen
Sicherheitsfragen vor. Unter den Ländern herrsche mittlerweile eine
einhellige Meinung zur Vorratsdatenspeicherung. Dennoch habe es die
Bundesregierung bislang nicht vermocht, nach den Attentaten von Mannheim
und Solingen diesen Punkt in ihre Gesetze zur Terrorabwehr aufzunehmen.
Die
Innenminister beraten mit Faeser in Rheinsberg außerdem über ein
Asylpaket der CDU/CSU-regierten Länder, der 45 Punkte umfasst. Darin
werden unter anderem die befristete Aussetzung des Familiennachzugs für
subsidiär Schutzbedürftige, Zurückweisungen von Asylbewerbern nach der
Drittstaatenregelung und die Erweiterung des Katalogs von sicheren
Herkunftsländern gefordert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur