Post-Mindestlohn droht zu scheitern
Archivmeldung vom 06.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittArbeitsminister Franz Müntefering (SPD) stößt mit seinem Vorhaben, einen flächendeckenden Mindestlohn für allgemeinverbindlich zu erklären, auf neue Schwierigkeiten. Die "Rheinische Post" zitiert Führungskreise der Unionsfraktion mit dem Hinweis auf eine "Panne" bei der Formulierung des Tarifvertrages zwischen dem Post-dominierten Arbeitgeberverband Postdienst und der Dienstleistungsgewerkschaft verdi.
In dem
Tarifvertrag seien nicht nur Vollzeit-Briefzusteller erfasst, sondern
auch Aushilfskräfte. Dadurch gelte der Tarifvertrag für knapp 120.000
Post-Bedienstete. Ihnen stünden aber rund 300.000 Kräfte der privaten
Konkurrenz gegenüber. Die Unionsfraktion bestehe darauf, dass die
Verabredungen während der Kabinettsklausur von Meseberg eingehalten
werden, derzufolge über 50 Prozent der Arbeitnehmer im Postdienst
tarifgebunden sein müssen, bevor der Tarifvertrag für allgemeingültig
erklärt werden kann. Nach diesen Berechnungen seien es aber weniger
als 30 Prozent. Ohne neue Tarifverhandlungen, wie sie die Kanzlerin
angeregt habe, drohe der allgemeine Post-Mindestlohn zu scheitern.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post