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Gabriel warnt vor überzogener Steigerung des Militärhaushalts

Archivmeldung vom 22.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bundeswehr im freien Fall...
Bundeswehr im freien Fall...

Bild: Eigenes Werk /OTT

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat vor einer überzogenen Steigerung des deutschen Militärhaushalts gewarnt. Europa werde mehr für seine Sicherheit tun, allerdings "mit Augenmaß" und "nicht in blindem Gehorsam" den USA gegenüber, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Deutschland stehe zu den Vereinbarungen in der Nato. Die Nato steht, zumsammen mit deutschen Soldaten, zur Zeit vor der russischen Grenze mit einem Militäraufgebot, daß es seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr gegeben hat.

Sicherheit sei aber "mehr als das Zählen militärischer Hardware", betonte Gabriel. Sicherheit sei vor allem Konfliktprävention, Stabilisierung schwacher Staaten, Entwicklungspolitik und humanitäre Hilfe. "Jetzt reden manche einer Steigerung des Verteidigungshaushalts von 20 Milliarden Euro und mehr das Wort, wohlgemerkt pro Jahr.

Die ersten Forderungen werden laut, die Rüstungsausgaben durch Kürzung der Sozialausgaben in Deutschland zu finanzieren", kritisierte Gabriel. Mit der SPD werde es das nicht geben, betonte er. "Wenn wir tatsächlich kein Problem mit einer solchen Erhöhung des Verteidigungsetats haben, wie der CDU-Finanzminister sagt, dann sollte auch Geld da sein für die Millionen Flüchtlinge und Vertriebene und ihre Kinder, für Essen und Trinken, und für Lebensperspektiven in ihrer Heimat."

Dies wäre Sicherheitspolitik "im besten Sinne". Eine gute und vertrauensvolle transatlantische Zusammenarbeit bleibe der Schlüssel für die gemeinsame Sicherheit und eine liberale, offene Weltordnung, sagte Gabriel.

"Das kann man nicht ersetzen, schon gar nicht von heute auf morgen." Vorausschauendes politisches Handeln gebiete es allerdings, "in Räume auszugreifen, die für uns und unsere Zukunft entscheidend sind". Nicht umsonst sprächen viele von einem pazifischen Jahrhundert. Das Interesse der europäischen Partner in Asien und Lateinamerika an mehr Zusammenarbeit sei viel größer als ihre Unsicherheit über den zukünftigen Kurs der USA.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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