Bundeswehreinsatz im Kongo Grünen-Experte kritisiert Vorfälle in Fallschirmjäger-Kompanie
Archivmeldung vom 21.06.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Verteidigungsexperte der Grünen, Winfried Nachtwei, hat die Vorfälle im Fallschirmjäger-Bataillon Zweibrücken scharf kritisiert. "Wenn die Vorwürfe zutreffen sollten, dann ist das menschunwürdiges Verhalten", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung".
"Solche Soldaten
müssen fliegen - und zwar nicht in den Kongo, sondern aus der
Bundeswehr. Der Austausch der Kompanie ist das Mindeste. In
Männerbünden passieren immer wieder Rituale, die mit der
Menschenwürde nicht vereinbar sind." Nachtwei erklärte weiter: "Das
hat mehr Brisanz als die Vorfälle in Coesfeld. Denn das sind
Einheiten, die der Europäischen Union angeboten werden."
Der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen
Bundeswehrverbandes, Ulrich Kirsch, sagte dem Blatt: "Sollte etwas
Derartiges passiert sein, dann ist das nicht der Stil, der in der
Bundeswehr gewollt ist. Dann hätten die Betroffenen mit harten
Konsequenzen zu rechnen - bis hin zur Entfernung aus der Truppe." Das
gelte besonders für Vorgesetzte.
In der dritten Kompanie des Fallschirmjäger-Bataillons ist es nach
Informationen des Blattes während einer Unteroffizier-Aufnahmefeier
zu perversen Praktiken gekommen. Die Kompanie war für den
Kongo-Einsatz der Europäischen Union vorgesehen. Statt der dritten
Kompanie geht jetzt die zweite Kompanie in das zentralafrikanische
Land.
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung