Habeck wirft Union und SPD Klientelpolitik vor

Bild: Eigenes Werk /SB
Noch-Vizekanzler Robert Habeck unterstützt das Nein der Grünenspitze zum Schuldenpaket von CDU, CSU und SPD. "Sie scheren sich nicht um die Zukunft, Klimaschutz, Generationengerechtigkeit, sondern nur um Wahlgeschenke für ihre Klientel", sagte der Grünen-Politiker dem "Spiegel".
Die derzeitige Ablehnung seiner Partei für das von Union und SPD
geplante milliardenschwere Sondervermögen Infrastruktur sowie eine
Reform der Schuldenbremse zugunsten von Verteidigungsausgaben sei
"folgerichtig".
SPD, CDU und CSU würden so tun, "als gäbe es kein
Morgen mehr". Es sei aber etwas anderes, wenn man über zusätzliche
Investitionen Wachstum ermögliche, als wenn man mit Schulden zusätzliche
Ausgaben und "blinde Subventionen" verteile, so der scheidende
Wirtschaftsminister. Eine Verständigung mit Union und SPD schließt er
nicht aus, am Ende einer solchen Einigung solle aber "eine echte Reform
der Schuldenbremse" stehen.
Habeck, der im Wahlkampf von
Unionsvertretern persönlich und inhaltlich scharf attackiert wurde,
kritisiert die Taktik der politischen Konkurrenz. "Friedrich Merz und
die Union haben jede Reformdebatte verhindert und lächerlich gemacht."
Die SPD habe unterdessen "geflissentlich den großen Mehrbedarf bei
Verteidigung ausgeblendet und bei der Ukrainehilfe immer wieder
gezögert", so Habeck weiter. "Beide haben dem Land geschadet. Dass die
Union ihren Wahlkampf auf einer Lüge aufgebaut hat, ist das eine, das
Verhalten zuvor ist das andere Problem."
Keine der
Herausforderungen, auf die sich die wahrscheinlichen zukünftigen
Regierungsparteien nun berufen, sei über Nacht gekommen. Deshalb hätten
die Grünen "seit Langem auf höhere Investitionen und Stärkung der
Sicherheit gedrängt", sagte Habeck.
Quelle: dts Nachrichtenagentur