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Alice Schwarzer erneuert Forderung nach Sexkauf-Verbot

Archivmeldung vom 27.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Alice Schwarzer (2014), Archivbild
Alice Schwarzer (2014), Archivbild

Foto: FlickreviewR
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Alice Schwarzer sieht in der Bestrafung von Freiern einen ersten Schritt im Kampf gegen Prostitution. "Die Frauen in der Prostitution aber dürfen nicht kriminalisiert werden, im Gegenteil: Denen muss geholfen werden. Durch Möglichkeiten zum Ausstieg zum Beispiel", sagte die Feministin der "Rheinischen Post".

Ein solches Sexkauf-Verbot existiert in Schweden bereits seit 1999 und gilt dort als Erfolg. "Es ist der einzige Weg", sagte Schwarzer über das Modell. So seien heute "in Schweden drei von vier Männern und acht von zehn Frauen für die Ächtung der Prostitution und die Bestrafung der Freier", sagte die Autorin und Gründerin der Zeitschrift "Emma". Ein Mann, der sich erwischen lasse, sei unten durch - "und prahlt nicht mit seinen Bordellbesuchen in der Boulevardpresse, wie in Deutschland".

Das aktuelle Prostitutionsgesetz hingegen habe Deutschland zum "Bordell Europas und zum Einreiseland für Sextouristen gemacht. Es ist ein Freifahrtschein für Menschenhändler, Zuhälter und Bordellbetreiber. Die Frauen aber lässt es im Stich." Die Schätzungen belaufen sich heute, so Schwarzer, in Deutschland auf 200.000 bis 400.000 Frauen in der Prostitution. Mit weitreichenden Folgen auch für die Gesellschaft: "Solange der Frauenkauf gesellschaftlich akzeptiert wird, ist meiner Überzeugung nach eine wirkliche Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern nicht möglich."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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