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Sachsen-Anhalt hält Merkels Obergrenze für zu hoch

Archivmeldung vom 09.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Reiner Haseloff (2017)
Reiner Haseloff (2017)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), hält die von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eingeführte neue Corona-Obergrenze für viel zu hoch. Er respektiere "die Notbremse, die Angela Merkel bei den Neuinfektionen eingebaut hat", sagte Haseloff in einem Interview mit dem "Tagesspiegel".

Aber Sachsen-Anhalt werde deutlich darunterbleiben. "Wir werden da wesentlich vorsichtiger herangehen, als es der Bund verabredet hat", betonte Haseloff. Da es in einigen Landkreisen in Sachsen-Anhalt kaum noch neue Infektionen gibt, wollen die Behörden wesentlich früher als bei den nun verabredeten 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner einschreiten, um eine Virusausbreitung frühzeitig einzudämmen. "Die genaue Zahl kann variieren, das kann in der Altmark mit 200.000 Einwohnern und kleinen Orten zwischen 80 und 120 Einwohnern anders aussehen als in den großen Städten Halle und Magdeburg", sagte Haseloff.

"Ich halte ein früheres Reagieren bei lokal anwachsenden Infektionszahlen für dringend geboten. Damit gar nicht erst eine zweite Welle entstehen kann." Merkel hatte mit den Ländern verabredet, dass ab spätestens 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wieder neue Einschränkungen zu erlassen sind. Nach mehreren neuen Infektionswellen bei Schlachthofmitarbeitern rissen zuletzt auch der Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen und der Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein diese Obergrenze.

Quelle: Der Tagesspiegel (ots)


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