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Staat schmeißt wohl doch Rettungsanker für Continental und Schaeffler

Archivmeldung vom 26.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Laut Handelsblatt erwägt der Staat für den mit 20 Milliarden in der Kreide stehenden Konzern, eine saftige Unterstützung zu zahlen. An der Rettungsaktion sollen angeblich Niedersachsen und die Bayerische Staatsregierung beteiligt sein.

Der neue, mit gut 20 Milliarden Euro verschuldete Zulieferer-Gigant Continental/Schaeffler bekommt laut "Handelsblatt" eine riesige Finanzspritze vom Staat. Die bayerische Staatsregierung hat den Bericht zurückgewiesen. Es gebe keinerlei Vereinbarung oder Zusagen, sagte ein Sprecher der Staatskanzlei in München. Das "Handelsblatt" hatte vorab berichtet, wegen der hohen Schuldenlast bei Schaeffler und Continental wollten Bayern und Niedersachsen den beiden Konzernen mit Staatshilfen zur Seite springen. Beide sind mit insgesamt rund 22 Milliarden Euro verschuldet. Welche Form der Hilfe es geben werde, also Bürgschaft, Garantien oder auch eine direkte Beteiligung, sei noch unklar, hieß es dem Blatt zufolge in Regierungskreisen. Nach Angaben des Blattes hätten der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) die Finanzspritze vereinbart. Bayern springe dem Familienunternehmen Schaeffler mit Sitz im fränkischen Herzogenaurach bei, Niedersachsen dem M-Dax-Konzern Conti mit Sitz in Hannover.

Wulffs Bedingung sei Verhandlungskreisen zufolge das so beschlossene selbstständige Herauslösen des traditionellen Conti-Kerns, der sogenannten Gummi-Gruppe mit den PKW- und LKW-Reifensparten, unter Führung des langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden Hubertus von Grünberg gewesen, berichtete das Blatt weiter. Damit habe sich die Politik als eigentlicher Faktor der Einigung erwiesen, die Continental und Schaeffler am Samstag nach einer Krisensitzung des Conti-Aufsichtsrates verkündet hatten. Mitgewirkt am Kompromiss hat auch Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder, der als Garant die Einhaltung der Investorenvereinbarung zwischen Conti und Schaeffler überprüfen solle.

Conti und Schaeffler haben zusammen gut 20 Milliarden Euro Schulden. Eine Einigung über deren künftige Verteilung wurde noch nicht erzielt, wie am Wochenende in Hannover verlautete. Conti hatte Ende 2007 die Siemens-Tochter VDO für 11,4 Milliarden Euro und damit einen nach Einschätzung von Exoperten guten Preis erworben. Wegen der Autokrise musste das Unternehmen seine Kreditverträge neu verhandeln. Ein neues, vergangene Woche ausgehandeltes Schuldenkonzept für die Jahre 2009 und 2010 umfasst Kreditzusagen von rund 50 Banken über 11,8 Milliarden Euro.

Schaeffler wiederum hatte sich für die Conti-Übernahmen einen Kreditrahmen von 16 Milliarden Euro gesichert und musste dem Vernehmen nach für den Kauf von Conti-Aktien rund 10 Milliarden Euro Schulden machen. Für die Conti-Aktien zahlte die Gruppe größtenteils 75 Euro pro Stück. Sie wurden zuletzt am Freitag mit 17,10 Euro gehandelt. Berichte, wonach die Gruppe den Banken neben den Conti-Aktien Teile des eigenen Unternehmens verpfänden musste, wollte Schaeffler am Wochenende nicht kommentieren.

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