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Verdi erwartet Kompromiss im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes

Archivmeldung vom 12.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Frank Werneke (2018)
Frank Werneke (2018)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Verdi-Chef Frank Werneke signalisiert Kompromissbereitschaft im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes. "Wir sind mit absolut realistischen Forderungen unterwegs, und am Ende werden wir mutmaßlich nicht mit 4,8 Prozent abschließen", sagte der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft der "Welt".

Auch bei der Forderung eines Mindestbetrags von 150 Euro sagte Werneke: "Am Ende wird ein Kompromiss stehen." Der Mindestbetrag steht für den Gewerkschaftschef im Vordergrund. Dabei zeigte er sich offen für geringere Erhöhungen bei einigen Beschäftigten: "Es wäre ja durchaus denkbar, dass wir neben Pflege und Gesundheit die unteren und mittleren Einkommen besonders berücksichtigen und dafür beispielsweise Führungskräfte ab einem bestimmten Einkommensniveau weniger profitieren", sagte Werneke.

Die Tarifverhandlungen werden seit Wochen begleitet von bundesweiten Warnstreiks in Kitas, Kliniken und anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes. Die Bundesregierung warnte Werneke davor, falsche Prioritäten zu setzen. Er unterstütze zwar die Homeoffice-Initiative von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). "Die Bundesregierung sollte jedoch darauf achten, dass kein schiefes Bild entsteht. Es gäbe wenig Verständnis bei vielen Beschäftigten, wenn in der verbleibenden Zeit der Legislaturperiode etwas zum Homeoffice geregelt wird, aber nicht zu Befristungen", sagte der Verdi-Chef. Die Begrenzung sachgrundloser Befristung sei schließlich eines der großen Themen in den Koalitionsverhandlungen gewesen, mit dem die SPD auch ihre Bereitschaft zur Großen Koalition begründete. Deshalb erwarte er dazu "möglichst bald" einen Gesetzentwurf. Der würde Werneke zufolge vielen Menschen helfen, die kein Homeoffice machen können.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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