Berlin und Brandenburg wollen Hauptstadtflughafen BER ausbauen
Archivmeldung vom 18.09.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Kai Wegner (CDU) und Dietmar Woidke (SPD), haben die Bundesregierung aufgefordert, das Langstreckenangebot am Hauptstadtflughafen BER deutlich auszubauen. "Mehr Interkontinentalverbindungen wären ein starkes Signal für Investitionen nach Ostdeutschland", sagte Wegner dem "Handelsblatt".
Woidke sagte der Zeitung, die Menschen und Unternehmen in der
Hauptstadtregion erwarteten, dass es "mehr Direktverbindungen ohne
unnötige und ökologisch fragwürdige Umstiege an anderen europäischen
oder deutschen Flughäfen" gebe. Umso wichtiger sei es deshalb, "dass die
Verbindung der Hauptstadtregion sowohl auf der Mittel- als auch auf der
Langstrecke sichergestellt wird". Der Flughafen BER gehört dem Bund
sowie den Ländern Berlin und Brandenburg.
Wegner wies darauf hin,
dass es vom Flughafen BER bislang "nur eine Handvoll
Interkontinentalverbindungen pro Tag" gebe. An westdeutschen Flughäfen
seien es fast 200. "Solche Verbindungen sind aber wichtig für die
wirtschaftliche Entwicklung in den neuen Bundesländern", so der
CDU-Politiker. Deswegen sollte die Bundesregierung solche
Interkontinentalverbindungen vom Flughafen Berlin-Brandenburg möglich
machen.
Allerdings besteht beim Bund bei dem Thema nach Wegners
Darstellung keine einheitliche Linie. Von Wirtschaftsminister Robert
Habeck (Grüne) höre er, dass er mehr internationale Verbindungen vom BER
aus gut finde. "Nur der Bundesverkehrsminister von der FDP (Volker
Wissing) sagt: Nein, das gibt's nicht." Dabei gebe es "genügend
Fluggesellschaften, die zum BER wollen", so Wegner.
Das
Bundesverkehrsministerium wehrt sich gegen die Kritik aus Berlin. "Wir
weisen die Darstellung zurück, dass wir Langstreckenverbindungen am BER
in irgendeiner Weise bremsen", sagte ein Ministeriumssprecher dem
"Handelsblatt". Ob eine Fluggesellschaft Flugverbindungen anbiete, sei
allein eine unternehmerische Entscheidung der Fluggesellschaften, die
sich vor allem an der Wirtschaftlichkeit der Verbindungen orientiere.
Das Verkehrsministerium nehme darauf keinen Einfluss.
Quelle: dts Nachrichtenagentur