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Sachsen-Anhalts Bildungsministerium untersagt Gender-Sternchen in Schulen

Archivmeldung vom 15.08.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.08.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Eva Feußner
Eva Feußner

Foto: Ailura
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Sachsen-Anhalts Bildungsministerium untersagt die Nutzung sogenannter Gendersternchen und anderer Arten der Gender-Schreibweise an Schulen. Das erklärte das Ministerium unter Eva Feußner (CDU) der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochausgabe). Das Verbot bezieht sich auf Grammatik-Sonderzeichen im Wortinneren, die die bewusste Ansprache aller Geschlechter zum Ziel haben: Betroffen sind also auch Konstruktionen wie "Lehrer:innen" und "Schüler_innen".

Untersagt ist diese Art der Grammatik im gesamten Schulkosmos Sachsen-Anhalts, also im Unterricht und im offiziellen Schriftverkehr. Feußners Ministerium begründet die Entscheidung mit dem jüngsten Beschluss des Rats für deutsche Rechtschreibung: Dieser habe im Juli klargestellt, "dass die Verwendung von Sonderzeichen im Wortinneren zur Kennzeichnung verschiedener Geschlechtsidentitäten weiterhin nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie gehört und folglich den aktuellen Festlegungen des Amtlichen Regelwerks nicht entspricht." Deshalb seien Gendersternchen und vergleichbare Sonderformen "derzeit nicht vorgesehen und insofern Normverstöße", so das Ministerium. "Diese Zeichen sind daher im Bereich der Schule und in offiziellen Schreiben von Schulen nicht zu verwenden."

Bei der Bewertung von Schülertexten, in denen trotzdem Gender-Grammatik verwendet wird, lässt das Ministerium zugleich aber Augenmaß zu. Es komme "auf die Gesamtschau" der Schülerleistung an, betonte Ministeriumssprecher Elmer Emig. "Hier empfiehlt sich im Rahmen der Korrektur eine Kennzeichnung. Eine Ahndung ist aber Abwägungsergebnis."

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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