KKH-Chef: Drei von vier Krankenkassen überflüssig
Archivmeldung vom 22.05.2017
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Freigeschaltet durch André OttDrei Viertel aller gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland könnten nach Ansicht des Chefs der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) abgeschafft werden. "Wir würden mit deutlich weniger als den momentan 113 Kassen auch gut auskommen. Momentan versichern 30 Kassen über 90 Prozent aller Menschen", sagte Ingo Kailuweit, der Vorstandsvorsitzende der Kasse mit Sitz in Hannover der "Welt am Sonntag".
Diese 30 würden für die Versorgung der Versicherten ausreichen. Wettbewerb sei zwar sinnvoll, so Kailuweit weiter, doch "man braucht einfach eine entsprechende Größenordnung, um in diesem Geschäft politische Arbeit machen zu können, oder um Verträge mit Krankenhäusern und Ärzteverbänden abschließen zu können".
Der Kassenchef treibt damit eine seit Jahren schwelende politische Diskussion weiter an: Ob die Strukturen für das derzeit bestehende politische Krankenkassensystem die Versicherten zu teuer zu stehen kommen. In der Kritik stehen unter anderem auch immer wieder die Gehälter der Vorstände der Kassen. Kailuweit sagte, die Debatte um die Höhe der Vorstandsgehälter finde er "müßig". Unternehmenslenker in der Privatwirtschaft verdienten "häufig ein Vielfaches".
Quelle: dts Nachrichtenagentur