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Beratungsstellen befürworten Rückholung von IS-Angehörigen

Archivmeldung vom 19.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Mehrere Beratungsstellen haben eine Rückholung von ehemaligen IS-Angehörigen nach Deutschland befürwortet. "Deutschland ist mit der Rücknahme der IS-Angehörigen nicht überfordert", sagte Thomas Mücke, Geschäftsführer von Violence Prevention Network, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Anders als 2013 und 2014 gebe es "eine Infrastruktur der Hilfe für Frauen und Kinder, die im IS-Staat gelebt haben". Gerade die Kinder müssen laut Mücke nach Deutschland zurückkehren. "Sie leben unschuldig dort in Lagern, ohne Schule, ohne Betreuung. Das dürfen wir nicht zulassen." Auch Claudia Dantschke, Leiterin der Beratungsstelle für Deradikalisierung Hayat in Berlin, hob hervor: "Es ist wichtig, dass die Bundesregierung diese Menschen zurück nach Deutschland holt. Zum einen ist eine Verurteilung möglicher Straftaten durch ein deutsches Gericht zentral. Zum anderen aber sind unsere Möglichkeiten in Deutschland viel größer, diese Menschen aus de r Radikalität zu holen, sie engmaschig therapeutisch zu betreuen und so eine weitere Radikalisierung zu verhindern", sagte Dantschke den Funke-Zeitungen. "Diese Leistung müssen wir erbringen - denn diese jungen Menschen haben sich in Deutschland der IS-Ideologie zugewandt. Sie haben sich unter uns radikalisiert."

US-Präsident Donald Trump hatte Länder wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien aufgerufen, mehr als 800 in Syrien gefangene IS-Kämpfer zurückzunehmen und vor Gericht zu stellen. Andernfalls seien die USA gezwungen, sie auf freien Fuß zu setzen. Allerdings befinden sich die Betroffenen nicht in US-Gewahrsam, sondern in der Gewalt kurdischer Einheiten im Norden Syriens. Vertreter der Bundesregierung hatten sich skeptisch zu dem Vorstoß geäußert. Gegen die deutschen Anhänger der Terrormiliz liegen nur in wenigen Fällen belastbare juristische Vorwürfe vor. Insgesamt gibt es eine größere zweistellige Zahl von Männern, Frauen und Kindern aus Deutschland im Gewahrsam kurdischer Kräfte.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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