Facebook sperrte Account von DIE PARTEI wegen Kapitalismuskritik
Archivmeldung vom 26.03.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer russiche Sender "RT DEUTSCH" berichtet heute darüber, dass Facebook für einige Tage die Seite von DIE PARTEI Hessen wegen kapitalismuskritischer Satire auf Eis gelegt habe. Man verweist in der Meldung darauf, dass das soziale Netzwerk immer wieder wegen der Einschränkungen der Meinungsfreiheit in die Kritik gerät. Jüngst angepasste Community-Standards erlauben dem Konzern künftig auch die Ausweitung von politischer Zensur.
In der Meldung von "RT DEUTSCH" heißt es weiter: "Anläßlich der Blockupy-Proteste am 18. März in Frankfurt kommentierten die Satiriker der Partei DIE PARTEI sarkastisch auf der Facebook-Seite ihres Landesverbandes Hessen:
“Schulfrei im Frankfurter Osten! Die EZB-Banker lassen sich einiges einfallen, um sich bei den Jungkapitalisten einzuschleimen”.
Grund genug für Facebook, die aufrührerische Seite einige Tage vom Netz zu nehmen.
Der Administrator der Seite, Jan Steffen, bekam zudem ein 30-tägiges Postingverbot auferlegt, das sich auch auf andere Seiten erstreckt, die der Nachwuchspolitiker betreut. Solidarität kommt derweil vom Berliner Landesverband der Partei:
“Wenn ein Landesverband gesperrt wird, betrachten wir uns alle als gesperrt. Je suis Die Partei”.
Inzwischen ist die temporär blockierte Facebook-Seite wieder öffentlich zugänglich. Facebook steht immer wieder aufgrund seiner Community-Standards in der Kritik. Rassistische und menschenverachtende Botschaften werden häufig nicht beanstandet, während Bilder von Frauen mit nacktem Oberkörper schnell zur Suspendierung des Accounts führen können. Auch Kapitalismuskritik scheint in Marc Zuckerbergs Netzwerk nicht wirklich willkommen zu sein, wie der vorliegende Fall zeigt.
Erst kürzlich aktualisierte Facebook seine Community-Standards, die es der Zentrale in Palo Alto erlaubt Accounts zu sperren, sofern diese Beiträge verbreiten in denen “kriminelle Aktivitäten” oder “gewalttätiges Benehmen” gutgeheißen werden. Bei Themenfeldern mit breitem Interpretationsspielraum wird durch diesen Gummiparagraphen politischer Zensur Tür und Tor geöffnet. Bei komplexen politischen Konflikten auf der “falschen” Seite zu stehen, kann künftig zur Stillegung von Info-Seiten und Privataccounts führen. Gleiches ist beim Äußern von satirischer Kapitalismuskritik zu erwarten."
Den kompletten Beitrag gibt es hier zu lesen:
Quelle: "RT DEUTSCH"