Wanka fordert mehr dauerhafte Stellen für Wissenschaftler
Archivmeldung vom 22.10.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) hat die Universitäten aufgefordert, mehr dauerhafte Stellen für Professoren und selbständig forschende und lehrende Wissenschaftler zu schaffen. "Der wissenschaftliche Nachwuchs braucht besser planbare, verlässlichere und transparentere Entwicklungsmöglichkeiten", schreibt Wanka in einem Beitrag über die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der F.A.Z. (Donnerstagsausgabe).
Auch Stellen für Forschungsmanagement oder Personalentwicklung würden unsinnigerweise oft befristet vergeben, obwohl es sich um Daueraufgaben handele. Wanka schlägt den Hochschulen vor, noch viel mehr sogenannte "Tenure-Track-Modelle" zu schaffen, in denen eine Professur zunächst befristet besetzt wird. Bewähre sich der Professor und erfülle vorab festgelegte Kriterien, müsse eine dauerhafte Übernahme gesichert sein. "Auf diesen Weg sollten sich noch viel mehr Hochschulen machen", schreibt Wanka. Sie müssten sich allerdings auch um diejenigen stärker kümmern, die den Sprung auf eine Professur nicht anstrebten oder nicht schafften. Sie bräuchten ein Personalentwicklungskonzept und eine systematische Beratung. "Hochschulleitungen und Personalverantwortliche müssen es aus Verantwortung gegenüber ihren Beschäftigten zur Priorität machen, rechtzeitig Wege in andere Berufe zu ebnen", so Wanka. Hochschulen, die für den Nachwuchs attraktive Bedingungen anböten, seien über kurz oder lang im Wettbewerb um die Besten ihres Faches klar im Vorteil. Dabei sollten die Länder eine fördernde und fordernde Rolle spielen. Für die Grundfinanzierung der Hochschulen seien schließlich die Länder zuständig, sie müssten diese dringend erhöhen, zumal sie bei dieser Aufgabe vom Bund nachhaltig unterstützt werden. Stimmen Bundestag und Bundesrat zu, wird der Bund den Länderanteil am Bafög vom 1. Januar 2015 an vollständig übernehmen. Allein dadurch würden die Länder jedes Jahr um 1,2 Milliarden Euro entlastet. Die Länder bekämen also langfristig Geld für Dauerstellen, die da! nn auch den Hochschulen zugutekommen müssten. "Die Länder haben die Aufwendungen für die Hochschulen um 26 Prozent gesteigert", die "Investitionen des Bundes sind allerdings im gleichen Zeitraum um 118 Prozent gewachsen, obwohl auch der Bundeshaushalt der Schuldenbremse unterliegt", schreibt die Ministerin. Deutschland brauche heute Investitionen in die Hochschulen, weil es jetzt diejenigen ausbilde, die es in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts und später dringend brauche, so Wanka weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur