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Milchexport in den Iran: Grüne kritisieren Überlegungen der Bundesregierung

Archivmeldung vom 05.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Friedrich Ostendorff Bild: Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion
Friedrich Ostendorff Bild: Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

Die Grünen im Bundestag kritisieren die Äußerungen von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) zum möglichen Milchexport in den Iran scharf. "Solche Verweise auf angebliche Zukunftsmärkte sind nichts als zynische Ablenkungsmanöver. Sie helfen keinem einzigen Milchviehbetrieb", sagte der agrarpolitische Sprecher der Grünen Friedrich Ostendorff im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Es ist absurd, jetzt auf den Iran mit seinen Ajatollahs zu hoffen, dass sie den Milchbetrieben die Zukunft sichern", so Ostendorff weiter.

Er fordert Agrarminister Schmidt auf, einen Milchgipfel einzuberufen. "Notwendig ist aktives Handeln der Bundesregierung, um die überlaufende Milchmenge am Markt zu drosseln." Mit Exportversprechen in den Iran mache sich der Minister "persönlich unglaubwürdig", sagte Ostendorff.

In einem Interview mit der "Welt am Sonntag" hatte CSU-Politiker Schmidt angesichts der Milchmarktkrise in Europa den Nahen Osten als neuen Exportmarkt ins Spiel gebracht. Dabei werde er auch die Lage im Iran genau beobachten. Laut Deutschem Bauernverband sind die Erzeugerpreise für Milch von 40 Cent je Liter im Januar 2014 auf unter 28 Cent im Juli 2015 abgestürzt. Viele Betriebe seien in der Existenz bedroht, heißt es. Als ursächlich gilt laut Verband das Russland-Embargo europäischer Agrarprodukte. Dadurch balle sich mehr Milch auf dem EU-Markt.

Neben den Grünen bewertet auch der Bund deutscher Milchviehhalter (BDM) die Exportpläne der Bundesregierung kritisch. "Wir sind für Export, aber nicht zu Schleuderpreisen", sagte ein BDM-Sprecher der "NOZ". Dies sei die Strategie der Bundesregierung in den vergangenen Jahren gewesen, sei aber nicht aufgegangen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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