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Parteienforscher sieht Konservative in der CDU mit nur wenig Macht

Archivmeldung vom 06.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)

Der Bonner Parteienforscher Gerd Langguth hält den konservativen "Berliner Kreis" in der Union, der im August ein Manifest vorstellen will, für wenig einflussreich. "Die Konservativen haben in der Partei nur noch wenig Macht", sagte er dem "Westfalen-Blatt" (Samstagsausgabe). Es gebe kaum noch einflussreiche Persönlichkeiten, wie das früher etwa bei Alfred Dregger der Fall gewesen sei.

"Die meisten Mitglieder im `Berliner Kreis` haben ihr politisches Leben hinter sich", betont er. Es sei nicht das blühende Leben der CDU, das dort stattfinde. Dennoch brauche die CDU die "Konservativen dringend". "Besonders, weil Angela Merkel eine liberale Politikerin ist, die besser im Gewinnen neuer Wählerschichten ist als im Halten der alten", so Langguth. Es gebe aber immer weniger konservative Wähler. "Daher darf sich die CDU keinesfalls nur auf diese stürzen. Dann wäre sie zu einer Minderheitenpartei verdammt." Trotz des angekündigten Anti-Merkel-Kurses habe "Angela Merkel keine Angst vor den Konservativen". "Dafür sind sie der Partei gegenüber viel zu loyal", sagte der Parteienforscher.

Langguth kritisiert CDU-Regionalkonferenzen

Der Bonner Parteienforscher Gerd Langguth kritisiert die geplanten Regionalkonferenzen der CDU. "Solche Regionalkonferenzen haben keine wirklich demokratische Funktion", sagte er dem "Westfalen-Blatt". "Sie sind nur Show für die Parteivorsitzenden und den Generalsekretär", so Langguth. Mit Blick auf den Umgang der Kanzlerin mit Parteikollegen sagte der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Langguth: "Merkel hat in gekonnter Weise alle potenziellen Konkurrenten beseitigt". Da blieben nur noch Persönlichkeiten wie Ursula von der Leyen übrig. "Die sehe ich derzeit als einzige mögliche Nachfolgerin."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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