Carsten Schneider: Neuen Länder droht beim Soli-Pakt Legitimationsproblem
Archivmeldung vom 13.06.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Thüringer SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider hat Forderungen von Thürigen und Sachsen-Anhalt nach einer Regel-Lockerung beim Solidarpakt II eine klare Absage erteilt. "Die Situation, dass alle anderen die Taschen aufmachen sobald ein Ossi ein Problem hat, ist vorbei", sagte der haushaltspolitische Sprecher seiner Partei der "Leipziger Volkszeitung".
Einige
neue Länder drohten mit ihren Forderungen nach aufgeweichten
Verwendungskriterien die Legitimationsgrundlage für die Soli-Gelder
zu verlieren. "Bildungsaufgaben sind originäre Landesaufgaben. Dafür
dürfen nicht zusätzliche Mittel verwendet werden, die den neuen
Ländern aus gutem Grund ausschließlich für den notwendigen
Aufholprozess zur Verfügung gestellt werden."
Schneider sprach sich für eine "notwendige Härte" aus, sonst
würden bei manchem im Westen "die Schotten runtergehen." Zudem sei
die Forderung, die Soli-Mittel auch für Bildungsaufgaben ausgeben zu
können, zu kurz gedacht. "Wie will man spätestens 2019, wenn der
Solidarpaktmittel auslaufen, erklären, dass man die eingestellten
Lehrer wieder entlassen muss?" Die neuen Länder seien jetzt ernsthaft
gefordert, ihre Haushalte zu konsolidieren. "Dabei sollte auch mehr
grenzüberschreitend zusammengearbeitet werden. Es sind bereits heute
viele Kooperationen möglich, die leider in der Vergangenheit
gescheitert sind, weil immer irgendwo eine Landtagswahl war."
Quelle: Pressemitteilung Leipziger Volkszeitung