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Frühere Treuhandanstalt-Präsidentin für Aufarbeitung der Einheit

Archivmeldung vom 22.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
(Symbolbild)
(Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die frühere Präsidentin der Treuhandanstalt, Birgit Breuel, hat sich dafür ausgesprochen, die Geschichte der deutschen Wiedervereinigung umfassend aufzuarbeiten. "Wir brauchen in Deutschland eine breite gesellschaftliche Debatte über die Mühen der Einheit", sagte Breuel der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Dabei dürfe es allerdings nicht um eine einzelne Behörde gehen. "Die Treuhand war nur ein Baustein des harten Systemwechsels, wenn auch ein sehr gewichtiger." Die frühere CDU-Politikerin stand von 1991 bis 1995 an der Spitze der Treuhandanstalt, die für die Privatisierung, Sanierung und Stilllegung der früheren DDR-Betriebe zuständig war. Dafür wurde sie in der Öffentlichkeit stark angefeindet. Breuel zeigte Verständnis für die Nöte der Ostdeutschen bei der Transformation von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft.

"In Westdeutschland wäre es nicht möglich gewesen, den Leuten eine Veränderung dieses Ausmaßes zuzumuten. Sie hätten das nicht durchgehalten", sagte sie. In Westdeutschland sei die Festigung von Demokratie und Marktwirtschaft mit dem Wirtschaftswunder einhergegangen, in Ostdeutschland mit einem brachialen Strukturwandel. Das erkläre einen Teil der Enttäuschungen: "Ich glaube, die Ostdeutschen haben sich damals die Freiheit einfacher vorgestellt, nicht so kompliziert, nicht so hart im Wettbewerb." Die ehemalige Treuhand-Chefin gestand auch Fehleinschätzungen ein. "Natürlich haben wir Fehler gemacht. Das war sehr bitter", sagte sie. Die Grundlinien der Treuhand-Politik verteidigte sie jedoch: "Ich fand den Weg, für den sich ganz Deutschland damals entschieden hat, grundsätzlich richtig. Das denke ich auch heute noch."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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