MdB Frank Spieth: Reformstückwerk jenseits der Schmerzgrenze
Archivmeldung vom 12.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZu den Überlegungen des saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller (CDU) und des Arbeitsministers Franz Müntefering (SPD), die Begrenzung der Kopfpauschale auf ein Prozent des Haushaltseinkommens aufzuheben, erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE., Frank Spieth:
Das Hauen und Stechen in der Koalition um ihr Reformstückwerk ist
die logische Konsequenz einer handwerklich unzureichenden Politik,
die den Spagat zwischen Bürgerversicherung und Gesundheitsprämie
versucht hat. Dabei haben sich die Regierungsparteien schwer
verhoben. Jetzt will keiner für das Schlamassel verantwortlich sein.
Müller und Müntefering sind wie Raubritter dabei, die kleinen
Leute bluten zu lassen und die Privilegierten weiter zu schonen. Wenn
das Geld nicht reicht, sollen die Sonderabgaben von der Masse der
Versicherten eingetrieben werden, während die Arbeitgeber fein raus
sind. Kopfpauschale und prozentuale Zusatzabgaben verschärfen die
soziale Lage vieler Millionen Menschen.
Wer ihnen wirklich helfen will, muss auch die Besserverdienenden und weitere Einkommensarten in die Finanzierung der Gesundheitskosten einbeziehen und den Weg zur Bürgerversicherung gehen. DIE LINKE. hat heute mit den von Ellis Huber erarbeiteten Eckpunkten für eine nachhaltige Gesundheitsreform ein Konzept vorgelegt, mit dem Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit im Gesundheitswesen verwirklicht werden können.
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.