BSW fürchtet negative wirtschaftlichen Folgen durch Trump-Wahlsieg
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hat vor möglichen wirtschaftlichen Folgen einer erneuten Präsidentschaft von Donald Trump gewarnt. "Donald Trump ist ja jetzt für die deutsche Wirtschaft und für die Situation in Deutschland eben kein Gewinn", sagte sie den Sendern RTL und ntv auf einer Veranstaltung der "Süddeutschen Zeitung" am Dienstag.
Wagenknecht verwies auf die von Trump angedrohten Handelsbarrieren.
"Donald Trump hat angedroht und ich fürchte, er wird es wahrmachen, hohe
Zollmauern aufzuziehen. Das ist für unsere Wirtschaft, die sich ohnehin
schon in einer schweren Krise befindet, ein zusätzliches Problem."
Besonders
kritisch sieht Wagenknecht die mögliche Verschärfung von
Wirtschaftskonflikten. "Donald Trump wird auch die Sanktionskriege, die
Wirtschaftskriege gerade auch gegen China intensivieren", sagte sie.
"Auch das ist für die deutsche Wirtschaft Gift, denn es ist immer noch
ein großer Markt, den wir brauchen. Wir brauchen auch Rohstoffe aus
China."
Angesichts dieser Herausforderungen fordert Wagenknecht
einen Kurswechsel in der deutschen Außenpolitik. "Wir müssen umso
dringender mit Donald Trump zu einer eigenständigen europäischen und
auch zu einer eigenständigen deutschen Politik kommen, die endlich mal
unsere Interessen in den Mittelpunkt stellt und sich nicht unterwürfig
den US-Interessen unterordnet", sagte sie. "Unsere Unternehmen haben
viel größeren Umsatz und viel größere wirtschaftliche Verflechtungen mit
China als die US-Unternehmen. Wir sind auch viel abhängiger von
Rohstoffen und von Öl, von Energieträgern als die Vereinigten Staaten."
Wagenknecht
sieht in der Energiepolitik eine zentrale Herausforderung für die
deutsche Wirtschaft. "Ich denke, wir sind uns weitgehend einig darin,
dass man eine große Volkswirtschaft wie die deutsche nicht alleine mit
Sonne und Wind betreiben kann", sagte sie. Die Parteichefin fordert
Konzepte für preiswerte Energie. "Weil die hohen Energiepreise sind ja
ein hauptsächlicher Grund dafür, dass wir jetzt so eine tiefe
wirtschaftliche Krise haben und wirklich Gefahr laufen, dass wir große
Teile unserer Industrie verlieren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur