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Ärztevertreter wollen stärkere Einbindung in Impfkampagne

Archivmeldung vom 14.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Eine Veröffentlichung im Ärzteblatt Ausgabe PP1 von Oktober 2002, Seite 449 offenbart eine hässliche Strategie gegen alle Bürger (Symbolbild)
Eine Veröffentlichung im Ärzteblatt Ausgabe PP1 von Oktober 2002, Seite 449 offenbart eine hässliche Strategie gegen alle Bürger (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Die Kassenärztlichen Vereinigungen fordern, dass die Arztpraxen stärker in die Impfaktion gegen Corona eingebunden werden. Die Praxen hätten in der kurzen Zeit, in der sie gegen Corona impften, mehr als 95 Prozent des gelieferten Impfstoffs verbraucht, sagte Dominik von Stillfried, Chef des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), der "Welt".

In den Impfzentren seien es nur 70 Prozent - wobei dort zum Teil auch Vorräte für Zweitimpfungen vorgehalten werden. In den Impfzentren hätten sich bereits mehr als 3,5 Millionen unverimpfte Dosen angesammelt. "Das bremst den Impffortschritt", kritisierte Stillfried.

"Um schnell mehr Menschen impfen zu können, wäre es sinnvoll, zunächst nur noch die Arztpraxen mit Impfstoffen zu versorgen und die Impfzentren erst dann, wenn dort die Lagerbestände unverimpfter Dosen aufgebraucht sind." Rund 55.000 Arztpraxen könnten derzeit in Deutschland gegen Corona impfen und gemeinsam etwa eine Million Dosen am Tag verabreichen. "Wenn die Impfzentren weiterhin nicht alle ihnen zugeteilten 2,25 Millionen Dosen pro Woche verimpfen, sollten sie zugunsten des Impfens in Praxen aufgelöst werden", so der Zi-Chef. Der Vorstoß findet jedoch in vielen Bundesländern Widerspruch. Die Senatsverwaltung für Gesundheit in Bremen teilte etwa mit, dass die Impfzentren "in Umfang und Geschwindigkeit" den Hausärzten nicht unterlegen seien. Man werde deswegen den Hausärzten nicht mehr Impfstoff zukommen lassen, stellte ein Sprecher klar. Auch in Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Schleswig-Holstein, Sachsen und dem Land Berlin hält man auf Anfrage der "Welt" daran fest, die Bevölkerung sowohl in Impfzentren als auch in Arztpraxen zu immunisieren.

"In Berlin gibt es aktuell keine Pläne, Impfzentren zu schließen und das Impfen ganz den Ärztinnen und Ärzten oder anderen Institutionen zu überlassen", sagte eine Sprecherin der Gesundheitsverwaltung. Auch das Gesundheitsministerium in Baden-Württemberg erteilt einer baldigen Schließung von Impfzentren eine Absage - zumindest derzeit. "Es sollte jetzt nicht darum gehen, Hausarztpraxen und Impfzentren gegeneinander auszuspielen - wir brauchen beide Angebote, um den Impfstoff schnell an die Impfwilligen zu bekommen", sagte eine Sprecherin. Wenn im Mai und Juni tatsächlich deutlich mehr Impfstoff über die EU komme, werde man alle Kapazitäten der Impfzentren und niedergelassenen Praxen brauchen. Allerdings heißt es in dem Ministerium auch: "Mittelfristig sollen die Impfungen tatsächlich komplett in den niedergelassenen Praxen durchgeführt werden, denn da gehören sie sinnvollerweise hin."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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