Mittelstand fordert: Gaspreis-Kommission darf kleine und mittlere Unternehmen nicht vergessen
Archivmeldung vom 11.10.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićGestern hat die von der Bundesregierung eingesetzte Gaspreis-Kommission ihre Vorschläge zur Entlastung bei den Gaspreisen vorgestellt. "Das ist zu wenig und stoppt den massenweisen Exodus unternehmerischer Existenzen nicht", kritisiert Markus Jerger, Vorsitzender des Bundesverbandes Der Mittelstand. BVMW. "Die Erwartungen an die Vorschläge der Expertenkommission waren seitens des Mittelstands ohnehin gering. Denn anders als Industrievertreter, hat die Bundesregierung Mittelständler dort kaum berufen."
Was nun aber nach 35-stündigen Beratungen vorgelegt worden sei, trage der Situation des gesamten Mittelstands in Deutschland nicht mal annähernd Rechnung - die Lage werde schlicht ignoriert.
Jerger: "Seit Monaten kämpfen die Betriebe ums schiere Überleben, stehen zu Hundertausenden vor dem wirtschaftlichen Aus. Seit Monaten wird ihnen zugesagt, dass bald schnelle und unbürokratische Hilfe kommt. Seit Monaten werden Forderungen des Mittelstands ignoriert, wirksame Kontingentlösungen zu erarbeiten. Nun aber soll noch einmal fast ein halbes Jahr ins Land gehen, bis endlich eine solche Lösung an den Start gehen kann." Greife die Gaspreisbremse erst ab März, werde es für einen Großteil der Mittelständler bereits zu spät sein.
"Die Dezember-Lösung mit der Sonderzahlung ist nett gemeint, aber nur ein Tropfen auf einen glühenden Stein. Die Politik muss der Wirtschaft, muss dem Mittelstand eine deutlich größere Priorität einräumen, will sie Deutschlands wirtschaftliche Substanz zu erhalten. Dafür muss sie jetzt sofort und zielgerichteter handeln als heute vorgeschlagen", macht der BVMW-Chef weiter deutlich.
Quelle: BVMW (ots)