Weißenfelser OB Risch verwehrt der AfD den Zugang zu einer Gedenkveranstaltung anlässlich des Kriegsendes
Archivmeldung vom 15.04.2017
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Freigeschaltet durch André OttErneut hat der Weißenfelser Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) Mitgliedern und Anhängern der Partei Alternative für Deutschland (AfD) den Zugang zu einer Gedenkveranstaltung der Stadt verwehrt. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung.
Am Donnerstag ließ er den AfD-Landtagsabgeordneten und Landesvorsitzenden André Poggenburg vor der Tür stehen, als im Weißenfelser Schloss des Einzugs der Amerikaner und der Befreiung der Stadt vor 72 Jahren gedacht wurde. Risch berief sich dabei auf das Hausrecht. Demnach könne der Veranstalter "Personen, die extremistischen Parteien oder Organisationen angehören oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen oder Handlungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt ... verwehren".
Der Oberbürgermeister bezieht sich dabei vor allem auf Aussagen des thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höcke am 17. Januar 2017 in Dresden zum Holocaust-Mahnmal in Berlin und seine Forderung nach einer erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad. Poggenburg gilt als Unterstützer Höckes und kritisierte seinen Ausschluss von der Gedenkveranstaltung als "undemokratisch und intolerant". Er will den Vorfall prüfen lassen.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)