Hofreiter rügt Demo der Friedensbewegung und Stegner-Teilnahme
Archivmeldung vom 02.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Grünen-Politiker Anton Hofreiter hat die geplante Rede des SPD-Bundestagsabgeordneten Ralf Stegner auf einer Demo der Friedensbewegung an diesem Donnerstag in Berlin scharf kritisiert. "Jeder, der auf dieser Demo spricht, muss sich darüber im Klaren sein - unabhängig davon, was er sagt - dass sein Beitrag als Unterstützung für den Kriegsverbrecher interpretiert wird", sagte Hofreiter dem "Spiegel".
Mit der Kundgebung erreiche man "keinen Frieden, sondern das glatte
Gegenteil". Der russische Präsident Wladimir Putin fühle sich dadurch
ermutigt, in der Ukraine weiterzumachen und weitere Länder zu
überfallen.
Der Grünen-Politiker erklärte weiter, viele Menschen
gingen in dem Glauben zu der Demonstration, etwas für Frieden zu tun.
"Von den Verantwortlichen und Sprechern erwarte ich jedoch mehr
politisches Verständnis", sagte Hofreiter. Deswegen könne er "nicht
verstehen, dass sich Ralf Stegner - dem ich abnehme, dass er sich
wirklich wünscht, dass der Krieg bald beendet ist - so unverantwortlich
verhält".
Hofreiter, der bei den Grünen zu den Parteilinken
gezählt wird, ist Vorsitzender des Europaausschusses im Bundestag. Seit
Beginn des russischen Angriffskrieges gehört er zu den vehementesten
Befürwortern von deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine.
Bei
der Kundgebung am 3. Oktober sollen sowohl Stegner als auch BSW-Chefin
Sahra Wagenknecht sprechen. Jüngst hatte Stegner im "Spiegel" seinen
Auftritt verteidigt: "Wenn Sozialdemokraten Veranstaltungen meiden, nur
weil Frau Wagenknecht auch da ist, haben wir ein Problem." Ihm gehe es
darum, zu sagen, was sozialdemokratische Friedenspolitik sei.
Quelle: dts Nachrichtenagentur