Lemke droht Fluglinien mit Abschaffung des Vorkassenprinzips
Archivmeldung vom 11.07.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićWegen des anhaltenden Flugchaos droht Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) den Fluglinien mit einer Abkehr vom Vorkassenprinzip beim Ticketkauf. Die Fluggesellschaften seien zur Erstattung innerhalb von sieben Tagen und in bestimmten Fällen auch zu einer zusätzlichen Entschädigung verpflichtet, sagte sie der "Bild am Sonntag".
Wenn man sehe, dass die Fluggesellschaften wirklich "in großem Stil ihren Verpflichtungen nicht nachkommen", werde man Abhilfe schaffen. "Wir müssten dann darüber nachdenken, ob es wirklich sinnvoll ist, dass Flüge per Vorkasse bezahlt werden." Das Vorkassenprinzip sei ein Vertrauensvorschuss der Kunden, sagte Lemke, die in der Bundesregierung auch für Verbraucherschutz zuständig ist.
"Sie bezahlen eine Leistung, die sie erst in Tagen, Wochen oder Monaten in Anspruch nehmen. Wenn die Fluggesellschaften dem Vertrauen nicht mehr gerecht werden, muss man dieses Prinzip ändern." Dennoch zeigte sich Lemke zuversichtlich, dass ihre Botschaft bei den Fluglinien ankommt: "In der jetzigen Situation" setze sie darauf, dass die Airlines ihren Verpflichtungen nachkommen. Aber: "Wir werden das genau kontrollieren." Lemke kennt das Flugchaos aus eigener Erfahrung: "Ich warte seit über einer Woche auf meinen Koffer, der irgendwo zwischen Lissabon und Berlin verloren gegangen ist."
Quelle: dts Nachrichtenagentur