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Gewerkschaften fürchten Handlungsunfähigkeit wegen Fachkräftemangel

Archivmeldung vom 14.08.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
(Symbolbild)
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Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Mehrere Gewerkschaften haben wegen des zunehmenden Fachkräftemangels im öffentlichen Dienst vor einer drohenden Handlungsfähigkeit des Staates gewarnt. "Die Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation ist jetzt schon spürbar. Sie wird sich ab 2028 massiv verschärfen", sagte Florian Köbler, Vorsitzender der Deutschen Steuergewerkschaft, der "Bild am Sonntag". Ein Problem seien laut Köbler "unattraktive Arbeitsbedingungen in maroden Ämtern bei mäßiger Bezahlung", so Köbler.

Es brauche marktübliche Gehälter, damit die Zahl der Steuerbeamten steige. "Ohne ausreichende Steuereinnahmen droht der Staat seine Handlungsfähigkeit zu verlieren." In den Finanzämtern geht laut Steuergewerkschaft bis 2035 jeder Zweite in den Ruhestand, schon bis 2030 fehlen 40.000 Beamte. Auch René Müller, Vorsitzender der Gewerkschaft Strafvollzug, warnt in der "Bild am Sonntag": "Bei einer weiteren Verschlechterung der Lage werden wir unseren staatlichen Aufgaben nicht mehr gerecht." 

Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, macht der Politik schwere Vorwürfe: "Viele Jahre lang hat die Politik zugeschaut, wie der Personalbestand alterte, jetzt zeigt man sich davon überrascht, dass Zigtausende Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand gehen werden." Laut Polizeigewerkschaft müssten rund 50.000 Stellen bei der Polizei zusätzlich besetzt werden. Heinz-P eter Meidinger, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes, glaubt, dass es zwei Jahrzehnte dauern wird, bis sich die Lage an den Schulen entspannt. "Ich fürchte, dass wir, selbst wenn die Politik stark gegensteuert, die schwerste Zeit erst noch vor uns haben."…An den Schulen können aktuell rund 40.000 Stellen nicht besetzt werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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