Lindner kürzt bei Investitionen
Archivmeldung vom 12.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm Haushaltsentwurf für 2025 spart Finanzminister Christian Lindner (FDP) ausgerechnet bei den Investitionen. Im kommenden Jahr will er dafür 57 Milliarden Euro bereitstellen, wie er laut eines "Spiegel"-Berichts vergangene Woche bekannt gab.
In der mittelfristigen Finanzplanung aus dem vergangenen Jahr waren
allerdings noch 60,2 Milliarden Euro an Investitionen für 2025
vorgesehen. Der gestrichene Betrag half ihm, die Finanzierungslücke von
25 Milliarden Euro im Etat des nächsten Jahres zu stopfen. Als Lindner
den Haushalt aufstellte, gab er die Werte aus der mittelfristigen
Finanzplanung für die Ressorts als Orientierungsgröße aus. Für die
Investitionen galt das offenbar nicht. Die Maßnahme ist eine der wenigen
konkreten Einsparungen im Etatentwurf.
Den größten Teil der
Finanzierungslücke glich die Ampelspitze mit sogenannten globalen
Minderausgaben im Umfang von 20 Milliarden Euro aus. Das sind pauschale,
nicht näher definierte Kürzungen, die irgendwann im Haushaltsjahr
fällig werden. Investitionen lassen sich leichter einsparen als andere
Etatposten. Um bei Sozialabgaben zu kürzen, müssen meist Gesetze
geändert werden. Regierungen haben gewöhnlich Schwierigkeiten, die dafür
nötigen Mehrheiten zu organisieren. Investitionen, etwa in
Breitbandnetze oder Deichbau, lassen sich dagegen ohne große Widerstände
streichen. Bei Bekanntgabe der Etateckwerte verwies Lindner lediglich
darauf, dass die Investitionen im Vergleich zu diesem Jahr steigen. 2024
stellt der Bund dafür 52 Milliarden Euro zur Verfügung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur