Familienministerin Schröder: Bundesfreiwilligendienst großer Erfolg
Archivmeldung vom 03.04.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) sieht den Bundesfreiwilligendienst (BFD), der im Juli 2011 von ihrem Ressort eingeführt wurde, als großen Erfolg. "Alle, die sich so sicher waren, dass der BFD scheitern wird, haben gnadenlos unterschätzt, dass viele Menschen gerne bereit sind, einfach etwas für andere und damit auch für sich selbst zu tun", sagte Schröder der Tageszeitung "Die Welt".
Aktuell gibt es laut Familienministerium 33.822 sogenannte Bufdis. Seit dem Start des regulär einjährigen Dienstes sind demnach inklusive Abbrechern - die Quote liegt bei zwölf Prozent - und noch nicht im Einsatz befindlichen Freiwilligen 40.146 Verträge zustande gekommen und das bei jährlich 35.000 verfügbaren Plätzen. Schröder zeigte sich über diesen Erfolg "ein kleines bisschen stolz".
Als erfreulich hob die Familienministerin des Weiteren hervor, dass der für alle Generationen offene Dienst auch bei älteren Menschen ankomme. Auch die verkürzte Gymnasialzeit führe dazu, dass viele Abiturienten zwischen Schule und Studium oder Ausbildung den BFD leisteten.
Zum Plan von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), die BFD-Bezüge künftig zu besteuern, sagte Schröder, man befinde sich in einer "ganz normalen Ressortabstimmung". Mit Blick auf die steuerrechtlichen Freibeträge sagte die Politikerin: "Das Ganze betrifft die allermeisten Freiwilligen überhaupt gar nicht. Also kein Grund zur Aufregung."
Ute Kumpf, Sprecherin der Arbeitsgruppe Bürgerschaftliches Engagement der SPD-Bundestagsfraktion, entgegnete in der Zeitung, eine solche Steuer sei ein "vollkommen falsches Signal". "Eine Steuer erleben die, die sich engagieren, als Bestrafung. Das lähmt Engagement, anstatt es zu fördern." Kumpf warnte zudem, dass der Freiwilligendienst die Arbeitsmarktneutralität verletzen könnte. Ihr sei von Fällen berichtet worden, bei denen Erwerbslose von der Arbeitsagentur zur Aufnahme einer Bufdi-Tätigkeit aufgefordert wurden. "Der BFD könnte so zu einem vierten oder fünften Arbeitsmarkt werden." Die Familienministerin sagte dazu, dass jede einzelne Stelle vor der Anerkennung auf Arbeitsmarktneutralität geprüft und danach weiter kontrolliert werde.
Quelle: dts Nachrichtenagentur