Aus Syrien stammender Bürgermeister kritisiert Spahn-Vorschlag
Archivmeldung vom 10.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer aus Syrien stammende Bürgermeister von Ostelsheim in Baden-Württemberg, Ryan Alshebl, kritisiert die Forderung von Jens Spahn, syrischen Flüchtlingen ein "Startgeld" von 1.000 Euro und einen Freiflug anzubieten.
"Es wird jetzt Wahlkampf gemacht mit diesem Thema, was ganz unangemessen
ist", sagte Alshebl, der 2015 aus Syrien nach Deutschland geflohen ist
und 2023 zum Bürgermeister gewählt wurde, am Montagabend "RTL Direkt".
"Es
geht da um Schicksale, um Menschenleben, mit denen Wahlkampf gemacht
wird, ziemlich billig, muss ich so formulieren", kritisierte der
Lokalpolitiker.
Jens Spahn hatte am Montagmorgen im
RTL/ntv-"Frühstart" gesagt: "Ich würde in einem ersten Schritt mal
sagen, wir machen ein Angebot. Wie wäre es, wenn die Bundesregierung
sagt: Jeder, der zurückwill nach Syrien, für den chartern wir Maschinen,
der bekommt ein Startgeld von 1000 Euro." Die Bundesregierung sollte
nach Ansicht Spahns von jungen Männern erwarten, dass sie mithelfen, ihr
Land wieder aufzubauen.
Auf die Frage, ob viele Syrer in ihre
Heimat zurückkehren wollen, sagte Alshebl "RTL Direkt": "Das hängt von
der Lage vor Ort ab. Die meisten Syrer die ich kenne sagen, sie würden
wenn es sich ergibt, zurückgehen. Das ist auch verständlich."
Die
meisten Syrer "finden Deutschland schön, aber sie sind hierhergekommen
weil sie Schutz gesucht haben", so der Bürgermeister. "Der objektive
Grund warum sie geflohen sind, ist jetzt weg. Eine schöne Nachricht. Der
Krieg ist beendet." Man müsse schauen, dass alle, die zurückgehen
wollten, "freiwillig ohne ein Startergeld von Jens Spahn, zurückgehen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur