Scheuer spricht sich für Fiebermessungen an Flughäfen aus
Archivmeldung vom 30.04.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttBundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) plädiert dafür, an den Sicherheitschecks in Flughäfen die Temperatur der Passagiere messen zu lassen. "Ich kann mir das vorstellen: Wir haben die Technik, in anderen Ländern wird das schon gemacht", sagte Scheuer "Zeit-Online".
Man müsse ja Ausschlusskriterien entwickeln, wer an Bord dürfe und wer nicht. Airlines und Verbände hätten das Temperaturscreening bereits vorgeschlagen. Sein Ministerium sei dazu mit dem Gesundheits- und Innenministerium im Austausch. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte noch im Februar gesagt: "Fiebermessen an den Flughäfen macht keinen Sinn."
In der Diskussion um Kaufanreize für Autos spricht sich Scheuer unterdessen dagegen aus, nur Elektroautos zu fördern.
"Man sollte bei einer Prämie alle Antriebsarten einbeziehen, jeweils die neuesten Motoren. Ich möchte technologieoffen bleiben", sagte Scheuer "Zeit-Online". Eine Pflicht zur Platzreservierung im Fernverkehr, um überfüllte Züge zu verhindern, schließt Scheuer nicht aus. "Eine Reservierungspflicht wäre über die Apps der Bahn theoretisch machbar", sagte der CSU-Poltiiker. Er selbst sei aber skeptisch, ob das sinnvoll sei: "In Deutschland haben wir einen riesigen Erfolg mit dem offenen System. Ich bin ein Verfechter davon. Aber wir sammeln Vorschläge und lassen uns beraten."
Scheuer geht davon aus, dass sich die Mobilität durch die Pandemie grundlegend verändert. "Die Geschäftsreisen werden sicher zurückgehen. Statt Kurztrips von Düsseldorf nach Berlin wird es Videokonferenzen geben", so der Bundesverkehrsminister. Auch die globale Luftfahrt werde sich neu ordnen. Es sei aber noch zu früh, um zu beurteilen, wie sich das auf die Klimaziele auswirke. Zu den Radwegen, die Berlin gerade auf leeren Autospuren einrichtet, sagte Scheuer: "Ich bin gespannt, wie sich diese Spuren bewähren. Aber nicht jede Stadt bietet sich für dieselben Maßnahmen an, solche Entscheidungen müssen die Politiker vor Ort treffen." Er habe gerade drei Förderbescheide für Radschnellwege in Nordrhein-Westfalen unterzeichnet.
Quelle: dts Nachrichtenagentur