SPD-Fraktionsvize für direkte Abschiebeflüge nach Afghanistan
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SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese spricht sich nach der Gewalttat von München für einen parteiübergreifenden Pakt für innere Sicherheit aus. "Die fürchterliche Tat von München trifft uns erneut ins Herz und unser Sicherheitsempfinden ins Mark", sagte Wiese den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Wiese forderte unter anderem, Direktflüge nach Afghanistan zur
Rückführung ausreisepflichtiger Asylbewerber zu ermöglichen. "Das
bedeutet Gespräche mit schwierigen Gesprächspartnern in Afghanistan.
Aber es ist das Gebot der Stunde", so der Innenpolitiker.
Bei dem
Thema gebe es keinen "Platz für Ideologien oder moralische
Maximalforderungen". Wiese rief die "demokratischen Parteien" auf, "mit
uns zusammen zeitgemäße Befugnisse für unsere Sicherheitsbehörden zu
beschließen". Dabei stehe ganz oben auf der Liste die rechtssichere
Speicherung von IP-Adressen. "Wir müssen unseren Sicherheitsbehörden
auch die automatisierte Datenanalyse ermöglichen sowie den
nachträglichen biometrischen Abgleich mit öffentlich zugänglichen
Internetdaten, um Tatverdächtige identifizieren und lokalisieren zu
können."
Diese Regelungen müssten endlich unideologisch und
pragmatisch ermöglicht werden. "Das können nur die demokratischen Kräfte
gemeinsam", sagte Wiese. Der SPD-Politiker forderte zudem "dringend"
eine wirksamere Durchsetzung gesetzlicher Regeln. "Die Anschläge der
Vergangenheit haben hier erhebliche Defizite aufgezeigt", fügte Wiese
hinzu. "Die schärfsten Gesetze sind nur wirksam, wenn künftig der
Vollzug vor allem in den Ländern besser klappt. Wo es sinnvoll ist,
brauchen wir eine engere Zusammenarbeit und bessere Koordinierung von
Bund und Ländern."
Quelle: dts Nachrichtenagentur