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Deutlich mehr tödliche Arbeitsunfälle

Archivmeldung vom 30.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Symbolbild
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Bild: Eigenes Werk /OTT

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland so viele Menschen bei Arbeitsunfällen gestorben wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, über welche die "Rheinische Post" berichtet.

Demnach kamen 468 Beschäftigte bei Unfällen in Betrieben ums Leben. Das waren 107 mehr als noch im Jahr 2020, als 361 betriebliche Arbeitsunfälle mit Todesfolge gemeldet wurden. Linksfraktionsvize Susanne Ferschl sprach von einem "erschreckenden Höchststand": Es sei "völlig inakzeptabel", dass sich Menschen bei ihrem täglichen Broterwerb verletzen oder gar zu Tode kommen, sagte sie der Zeitung. Die meisten betrieblichen Arbeitsunfälle mit Todesfolge ereigneten sich laut Regierungsbericht in Bayern.

Insgesamt 103 Arbeitnehmer starben dort im letzten Jahr, dicht gefolgt von NRW mit 96 tödlichen Unfällen. "In erster Linie stehen hier die Arbeitgeber in Verantwortung, aber auch der Staat, der bei der Einhaltung seiner eigenen Gesetze einfach viel zu lasch vorgeht", kritisierte Ferschl. Sie forderte mehr staatliche Kontrollen, härtere Sanktionen und mehr Mitbestimmung für Betriebsräte beim betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Auch Anja Piel, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DBG), befürwortet einen neu angepassten Arbeitsschutz in den Betrieben. Das sei allerdings nur mit engmaschigen Kontrollen erreichbar: "Viele Arbeitgeber kommen ihrer Pflicht zur regelmäßigen Gefährdungsbeurteilung nicht nach - dabei ist die Grundlage jedes Arbeitsschutzkonzeptes", sagte sie der Zeitung.

Der DGB fordert deshalb bessere Personalausstattung in den Arbeitsschutzbehörden. Um Unfälle einzudämmen, sollen laut Regierung die Arbeitsschutzbehörden der Länder bis 2026 mehr Betriebe pro Jahr besichtigen und den Arbeitsschutz vor Ort kontrollieren. Laut Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), steht die hohe Zahl an tödlichen Arbeitsunfällen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie: "2021 verzeichneten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen insgesamt 9.604 Arbeitsunfälle durch Ansteckungen bei der Arbeit", sagte er. "91 Menschen starben an den Folgen der Erkrankung."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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