Kretschmann: Abschiebung nach Afghanistan schwierig
Archivmeldung vom 16.01.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.01.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttBaden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat Abschiebungen nach Afghanistan grundsätzlich verteidigt, aber zugleich Skrupel eingeräumt. "Es ist Aufgabe der Bundesregierung, festzustellen, in welche Länder abgeschoben werden kann. Bislang kommt sie zum Schluss, dass Menschen aus Afghanistan in bestimmte Regionen dieses Landes rückgeführt werden können", sagte er im Interview mit dem "Tagesspiegel".
"Die Lage in Afghanistan ist nicht so, dass man skrupellos Menschen abschieben kann", sagte er weiter. Er und seine grünen Länderkollegen erwarteten von der Bundesregierung, dass sie die Lage "seriös und aktuell" beurteile. "Das liegt nicht in unserer Kompetenz und auch nicht in unserer Verantwortung", sagte Kretschmann.
Die Länder hätten nur wenig Ermessensspielraum. "Der bezieht sich insbesondere auf die Auswahl der Personen, hier können wir nach humanitären Grundsätzen entscheiden", sagte Kretschmann. In erster Linie würden Straffällige und Gefährder abgeschoben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur