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Breitscheidplatz-Anschlag: Bislang unbekanntes Tatort-Video wirft Fragen auf

Archivmeldung vom 23.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Fragezeichen, Anonym, Unbekannt, Schatten, Spion & Silouette (Symbolbild)
Fragezeichen, Anonym, Unbekannt, Schatten, Spion & Silouette (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Amri-Untersuchungsausschusses, kritisiert die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden mit dem Bundestagsuntersuchungsausschuss. Anlass ist ein Video, das unmittelbar nach dem Anschlag von Anis Amri auf den Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember 2016 entstanden ist.

Das Video, das rbb24 Recherche und dem ARD-Politikmagazin KONTRASTE exklusiv vorliegt, wurde bereits im März 2018 vom Untersuchungsausschuss angefordert, wie andere Beweismittel auch. Doch erst seit Anfang August haben die Abgeordneten die Möglichkeit, dieses und weitere Videos einzusehen.

Im Interview erklärt von Notz: ""Wir haben die Videos und anderes Beweismaterial bereits vor langer Zeit eingefordert. Dass das erst jetzt kommt, irritiert maximal." Die Aufnahmen stammen von einem Handy und zeigen den Tatort kurz nachdem der LKW zum Stillstand gekommen und Anis Amri geflohen ist. Den Sicherheitsbehörden ist es bereits seit Dezember 2016 bekannt. Zu sehen sind sowohl Personen, die sich im unmittelbaren Umfeld des LKW befinden, als auch weitere Personen, die sich schnellen Schrittes Richtung Bahnhof Zoologischer Garten bewegen.

Das Bundeskriminalamt hat bislang von einer technischen Aufbereitung der Aufnahmen abgesehen, wie die Bundesanwaltschaft dem rbb auf Anfrage mitteilte. Die Aufnahmequalität sei, bedingt "durch die schwachen Lichtverhältnisse zum Zeitpunkt", zu schlecht und eine wie auch immer geartete "Verbesserung oder Aufbereitung" nicht möglich. Auch hätten sich aus den Aufnahmen "keine wesentlichen verfahrensrelevanten Erkenntnisse oder Ermittlungsansätze ergeben".

Von Notz kritisiert den bisherigen Umgang der Sicherheitsbehörden mit dem Video und fordert eine kriminaltechnische Aufarbeitung der vorliegenden Aufnahmen. "Wir haben den Eindruck, dass man vonseiten der Ermittlungsbehörden versucht, so wenig Steine wie möglich umzudrehen, weil man Sorge hat, was man darunter finden kann."

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)


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