Ministerpräsidentin Dreyer lehnt Schulschließungen strikt ab
Archivmeldung vom 14.11.2020
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Freigeschaltet durch André OttKurz vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Mainzer Regierungschefin Malu Dreyer Schulschließungen wie im Frühjahr strikt abgelehnt.
"Wir haben in einem großen Kraftakt viele Bereiche des öffentlichen Lebens geschlossen, damit Kitas und Schulen offenbleiben können, weil wir schmerzlich erfahren haben, wie sehr viele Kinder und ihre Familien in der Zeit der Schulschließung gelitten haben", sagte die SPD-Politikerin der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
"Daher halte ich die Diskussion um Schulschließungen aktuell für falsch." Sie mahnte, selbst wenn der Trend der Neuinfektionen in eine positive Richtung gehe, "so bleibt die Lage weiterhin sehr ernst". Der Schlüssel für den Erfolg in der Pandemiebekämpfung sei das Verhalten eines jeden einzelnen Menschen. Die Kontakte müssten weiter reduziert und die Abstandsregeln eingehalten werden. "Das macht mürbe; aber nur so können wir es schaffen, dass sich die Infektionen nicht weiter ausbreiten." Dreyer betonte, sie werde sich bei der Konferenz am Montag vor allem auch für Veranstalter und Künstler starkmachen, die jetzt kaum Einnahmemöglichkeiten hätten. Sie müssten auch über den November hinaus "zielgenaue Hilfen" erhalten. "Denn Kultur ist keine Branche wie jede andere. Ihre Beiträge zur kritischen Debatte, ihre Ermutigungen, die Dinge anders zu sehen, gehören zum Wesen unserer demokratischen Öffentlichkeit", sagte Dreyer.
Quelle: Rheinische Post (ots)